Nordmazedonien und Griechenland erhalten Gas aus Russland über Turkish Stream

Balkanstaaten wie Nordmazedonien und Griechenland bekommen ab Januar russisches Gas über die fertiggestellte Turkish-Stream-Leitung. Der Transit über die Pipeline, die über die Ukraine und Rumänien verläuft, soll fast zum Erliegen gekommen sein.

Nordmazedonien und Griechenland haben begonnen, russisches Gas durch den neuen Kontrollpunkt Strnadzha-2 in Bulgarien zu empfangen. Das verriet der geschäftsführende Direktor von Bulgartransgaz EAD, Wladimir Malinow, in einem Interview mit dem Bulgarischen Nationalradio am Sonntag. Er sagte:

Gas aus Russland wird erfolgreich über den neuen Eingangspunkt Strnadzha-2 über die Türkei geliefert. Die Vorteile dieses Projekts sind Sicherheit und wirtschaftliche Tragfähigkeit. Sowohl Nordmazedonien als auch Griechenland erhalten Gas über Strnadzha-2.

Der Vorstandsvorsitzende von Bulgartransgaz bemerkte, dass die Gaslieferungen über die Trans-Balkan-Pipeline aus Rumänien seit Anfang des Jahres fast zum Erliegen gekommen sind.

Bulgartransgaz und die russische Gesellschaft Gazprom Export schlossen die entsprechenden Gespräche in den letzten Tagen des Jahres 2019 ab. Seit dem 1. Januar erhält Bulgarien russisches Gas über die Türkei statt über die Ukraine. Durch die neue Gasverdichterstation Strnadzha-2 wird Bulgarien jährlich 2,9 Milliarden Kubikmeter Gas erhalten. Die Gasinfrastruktur des Landes ist in der Lage, diese Menge an Gas zu fördern.

Dank der Tatsache, dass das Gas aus der Türkei statt aus Rumänien nach Bulgarien geliefert wird, kann Sofia die Ausgaben für die Transitgebühren um etwa 70 Millionen Lew (etwa 35 Millionen Euro) senken, dabei wird das Gas um fünf Prozent günstiger.

Das Projekt Turkish Stream sieht den Bau einer Gasleitung durch das Schwarze Meer in den europäischen Teil der Türkei und weiter bis zur Grenze mit Griechenland vor. Die Gaslieferungen über den ersten Abschnitt der Gasleitung sollen den Bedarf des wachsenden türkischen Marktes decken, während der zweite Abschnitt die Länder Süd- und Südosteuropas mit Gas versorgen soll. Gazprom betrachtet Griechenland, Italien, Bulgarien, Serbien und Ungarn als potenzielle Märkte. Die Kapazität jeder Leitung beträgt 15,75 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr.

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