Angesichts der US-Sanktionen: Huawei plant Bau von Komponentenwerk in Europa

Huawei hat vor, eine Komponentenfabrik in Europa aufzubauen. Das verkündete der Geschäftsführer des Unternehmens und verwies darauf, dass das Unternehmen zurzeit eine Machbarkeitsstudie durchführt. Diese wird bestimmen, in welchem Land die Fabrik gebaut werden soll.

Der chinesische Tech-Riese Huawei plant, eine eigene Komponentenfabrik in Europa zu errichten. Das teilte der Vorsitzende des Unternehmens Liang Hua mit. Huawei wurde in diesem Jahr von der US-Regierung auf die schwarze Liste gesetzt, nachdem es als ein Sicherheitsrisiko eingestuft wurde. Liang sagte gegenüber der AFP:

Wir planen, in Zukunft eigene Komponenten an einem Produktionsstandort in Europa herzustellen. Wir führen eine Machbarkeitsstudie durch. Die Wahl des Landes hängt von dieser Studie ab. Es könnte sehr schnell gehen.

Er machte klar, dass das Unternehmen im Bereich der 5G-Technologie "bereits heute nicht mehr auf die Lieferung von Chips und anderen Komponenten aus US-amerikanischen Unternehmen angewiesen ist".

Huawei und 68 seiner Tochtergesellschaften wurden im Mai auf die US Entity List gesetzt, nachdem die Trump-Regierung erklärte, dass der Tech-Riese ein Werkzeug der chinesischen Geheimdienste sei. Sowohl Peking als auch Huawei wiesen den Vorwurf zurück.

Washingtons Verbot bedeutet, dass das Unternehmen eine Erlaubnis einholen musst, um Komponenten kaufen zu können, die es zur Herstellung seiner Produkte benötigt. Huawei gelang es seitdem aber, seine Produkte ohne US-amerikanische Teile herzustellen und diese durch Komponenten aus anderen Ländern zu ersetzen.

Das US-Handelsministerium hatte einige der Beschränkungen bis August gelockert, so dass Huawei bestehende Netzwerke und Mobiltelefone warten und aktualisieren konnte. Inzwischen hat die US-Regierung dem chinesischen Unternehmen zwei weitere Verlängerungen gewährt.

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