Bloomberg: Indien könnte USA beim Anteil am globalen Wirtschaftswachstum bis 2024 überholen

Indien wird laut den Berechnungen von Bloomberg auf der Grundlage von Daten des Internationalen Währungsfonds in nur fünf Jahren voraussichtlich zu einem viel größeren Treiber des globalen Wachstums werden als die derzeit größte Volkswirtschaft der Welt – die USA.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte vor den Risiken einer Verlangsamung des Wachstums der globalen Wirtschaft, mit der die Welt derzeit konfrontiert ist. Letzte Woche wurde seine Prognose veröffentlicht, in der der IWF das Wachstum der Weltwirtschaft auf drei Prozent herabsetzte, was den schwächsten Wert seit der globalen Finanzkrise darstellt. Dies ist das Ergebnis mehrerer Faktoren, zu denen der Handelskrieg zwischen Washington und Peking, geopolitische Spannungen sowie Risiken im Zusammenhang mit dem Brexit gehören, heißt es im "World Economic Outlook" des IWF.

Es wird jedoch erwartet, dass einige Länder in Zukunft mehr zur Entwicklung der Weltwirtschaft beitragen werden. China werde unangefochten die Nummer eins bleiben, obwohl sein Anteil von 32,7 Prozent im Jahr 2019 auf 28,3 Prozent im Jahr 2024 sinken werde.

Das Wachstum Indiens könnte das der USA übertreffen, so die Nachrichtenagentur Bloomberg, die auf die IWF-Schätzungen verwies, die an die Kaufkraftparität (KKP) der Länder angepasst sind. In fünf Jahren werde die südasiatische Nation 15,5 Prozent des globalen Wachstums ausmachen und damit zwei Prozent über den aktuellen Zahlen liegen. Der US-Beitrag soll von derzeit 13,8 Prozent um 4,6 Prozent auf 9,2 Prozent sinken.

Eine weitere Veränderung in den Top fünf stellt Russland dar, das Japan vom fünften Platz verdrängen werde, wobei sein Anteil am Welt-BIP-Wachstum 2024 voraussichtlich auf dem derzeitigen Niveau von zwei Prozent bleiben wird. Indonesien bleibt auf dem vierten Platz.

In dieser Woche hat der IWF die indische BIP-Wachstumsprognose für 2019 auf 6,1 Prozent gesenkt, was 1,2 Prozent unter den April-Prognosen des Landes liegt. Trotz der schlechteren Prognose argumentierte die Finanzministerin des Landes Nirmala Sitharaman am Donnerstag, dass die indische Wirtschaft "immer noch am schnellsten wächst", obwohl sie weit hinter China zurückbleibt.

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