Der chinesische Telekommunikationsriese Huawei verzeichnete im ersten Halbjahr 2019 ein höheres Umsatzwachstum als erwartet. Es lag um 30 Prozent über dem Vorjahr. Zu dem starken Ergebnis kam es trotz der Aufnahme der chinesischen Firma auf die schwarze Liste Washingtons.
Der Umsatz des Unternehmens stieg im ersten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um fast 40 Prozent auf 180 Milliarden chinesische Yuan (ungefähr 26 Milliarden US-Dollar).
Huawei gab letzte Woche bekannt, dass es bereits 50 kommerzielle Verträge zu 5G unterzeichnet hat, 28 davon mit Mobilfunkbetreibern in Europa. Der aktuelle Vorsitzende des Unternehmens Ken Hu erklärte im April, dass der schneller als erwartete Ausbau von 5G-Netzwerken der Carrier Division im Jahr 2019 ein zweistelliges Wachstum bringen würde.
Huawei Gründer und CEO Ren Zhengfei warnte erst im Juni davor, dass verschiedene US-Beschränkungen den Umsatz seines Unternehmens in den nächsten zwei Jahren um ungefähr 30 Milliarden US-Dollar verringern würden. Er wies darauf hin, dass der Umsatz in diesem Jahr voraussichtlich auf rund 100 Milliarden US-Dollar sinken wird.
Seit dem Jahr 2018 ist das in Shenzhen ansässige Unternehmen dem Druck der Vereinigten Staaten ausgesetzt und wird von Washington beschuldigt, für die chinesische Regierung spioniert zu haben. Sowohl Peking als auch Huawei weisen diese Anschuldigungen zurück. Huawei wurde es untersagt, Geschäfte mit US-amerikanischen Unternehmen zu tätigen, die den chinesischen Tech-Riesen mit den notwendigen Bauteilen und Technologien beliefern.
Die Trump-Regierung hat außerdem verbündete Staaten dazu gedrängt, Huawei von ihren 5G-Markteinführungen auszuschließen. Der Druck ließ in letzter Zeit jedoch nach, da Washington die Sanktionen gegen das Unternehmen gelockert hat.
Einige Länder wie Australien und Japan haben Huawei ausgeschlossen, während andere, darunter Indien, noch nicht entschieden haben, ob sie das Unternehmen an ihren 5G-Märkten beteiligen wollen. Großbritannien und Spanien haben bereits 5G-Netze mit Huawei-Basisstationen auf den Markt gebracht. In diesem Monat verkündete Brasilien, dass es das chinesische Technologieunternehmen nicht davon abhalten wird, innerhalb seiner Grenzen zu agieren.
Im Juni half Huawei beim Aufbau des 5G-Geschäftsnetzes in Saudi-Arabien. Das chinesische Unternehmen ist auch auf dem russischen Markt aktiv und hat eine Vereinbarung mit einem der führenden russischen Internet- und Mobilfunkanbieter, MTS, über den Aufbau von 5G-Netzen bekannt gegeben. Der Tech-Riese hat sich auch an mehrere russische Technologieunternehmen gewandt, um Joint Ventures zu gründen, die die Huawei-Technologie einsetzen sollen.
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