Deutsch-Russische Außenhandelskammer: Deutsche Wirtschaft verliert Milliarden wegen US-Sanktionen

Laut einer aktuellen Umfrage der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer wollen deutsche Firmen rund 395 Millionen Euro in die russische Wirtschaft investieren. Gleichzeitig entgehen der deutschen Wirtschaft nach eigener Einschätzung aber Milliarden durch die US-Sanktionen.

Die von 44 deutschen Unternehmen innerhalb der nächsten 12 Monate geplanten Investitionen in Russland belaufen sich auf rund 395 Millionen Euro. Das hat eine Umfrage der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) ergeben, an der 141 Unternehmen im Zeitraum zwischen Mai und Juni 2019 teilnahmen. In dem AHK-Bericht "Geschäftsklima Russland – 2. Halbjahr 2019" heißt es dazu:

Die Investitionsbereitschaft der befragten Unternehmen ist gegenüber Dezember 2018 um fast ein Viertel gestiegen. So wollen in den kommenden 12 Monaten 39 Prozent in Russland investieren, im Dezember waren es noch 30 Prozent. Einundsechzig Prozent planen auf Jahressicht keine Investitionen.

Von den 55 Unternehmen, die in den nächsten 12 Monaten in Russland investieren wollen, haben 44 Angaben zur Höhe der Investitionen gemacht: Diese belaufen sich zusammen auf fast 395 Millionen Euro. Das ist deutlich weniger, als von den Firmen im Dezember 2018 auf Jahresperspektive angegeben wurde (628 Millionen Euro).

Das stärkste Wachstum bei deutschen Investitionen wird in der Land- und Ernährungswirtschaft (51 Prozent), IT und Telekommunikation (46 Prozent), dem Maschinen- und Anlagenbau (28 Prozent) sowie in den Bereichen Energie und Gesundheitswesen (je 26 Prozent) erwartet.

Die deutsche Wirtschaft verliert aufgrund von US-Sanktionen Milliarden Euro und fordert von Bundeskanzlerin Merkel mehr Engagement in Russland – so die Zusammenfassung der Umfrage zum deutsch-russischen Geschäftsklima.

Demnach vertreten 87 Prozent der AHK-Mitglieder die Forderung nach einer engen wirtschaftlichen Kooperation zwischen Deutschland und Russland, die ohne Teilnahme der Bundeskanzlerin an den großen wirtschaftlichen Foren wie dem Sankt Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum nicht möglich ist.

Allein in den letzten sechs Monaten ist der Bundesminister für Wirtschaft und Energie Peter Altmaier bereits drei Mal nach Russland gereist, was ein positives Signal von deutscher Seite für Russland ist.

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