Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Indien verschlechtern sich. Nachdem Washington Neu-Delhi wichtige Handelsprivilegien abgesprochen hat, führt Indien nun höhere Zölle auf 28 US-Produkte ein.
Zu den von indischen Zöllen betroffenen US-Waren gehören außerdem Eisen- und Stahlerzeugnisse, flachgewalzter Edelstahl, Borsäure, Rohrverbindungen, Schrauben, Bolzen und Nieten. Die Erhöhungen richten sich auch gegen Lebensmittel wie Walnüsse, Kichererbsen, Linsen, Äpfel, Birnen und Artemia-Garnelen.
Die neuen Zölle würden es Indien ermöglichen, rund 217 Millionen US-Dollar an zusätzlichen Einnahmen aus den US-Importen zu erhalten. Das teilte eine Quelle der Times of India mit.
Im Juni 2018 erließ die indische Regierung einen Beschluss, die Einfuhrzölle auf eine Reihe von in den USA hergestellten Waren um bis zu 120 Prozent zu erhöhen. Doch Neu-Delhi verschob die Umsetzung des Dokuments mehrmals, da seine Handelsgespräche mit Washington noch nicht abgeschlossen waren.
Das Dilemma zwischen Neu-Delhi und Washington begann im März 2018, als US-Präsident Donald Trump Einfuhrzölle auf Stahl in Höhe von 25 Prozent und auf Aluminiumprodukte in Höhe von zehn Prozent einführte. Als bedeutender Exporteur dieser Artikel für den US-amerikanischen Markt wurde Indien von diesem Schritt hart getroffen und verlor rund 240 Millionen US-Dollar.
Beide Seiten versuchten ein Jahr lang, eine gemeinsame Basis zu finden. Doch die Handelsgespräche brachen Anfang Juni ab, nachdem die USA die Exportanreize für indische Unternehmen zurückgezogen hatten, die ihnen im Rahmen des US-Programms Generalized System of Preferences (APS) geboten wurden. Das wirkte sich auf Waren im Wert von 5,5 Milliarden US-Dollar aus.
Die USA und Indien waren in den letzten zehn Jahren wichtige Handelspartner, deren Umsatz im Jahr 2018 über 142 Milliarden US-Dollar betrug.
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