Die Bundesnetzagentur hat der Deutschen Post den Weg für eine deutliche Portoerhöhung geebnet. Wie die Agentur am Donnerstag in Bonn mitteilte, soll der Preiserhöhungsspielraum um 10,6 Prozent steigen. Dies bedeutet, dass sich die Menge aller Einzelsendungen entsprechend verteuern kann.
Das Porto für einen Standardbrief könnte noch stärker steigen. Experten erwarten eine Anhebung auf bis zu 90 Cent. Derzeit kostet das Versenden eines solchen Briefes 70 Cent. In diesem Fall würde sich das Porto für andere Briefarten kaum oder gar nicht ändern. Bis Ende 2012 betrug das Porto für einen Standardbrief 55 Cent.
Die genauen Beträge werden von der Deutschen Post nach der endgültigen Entscheidung der Bundesnetzagentur im Mai festgelegt. Die neuen Preise gelten voraussichtlich ab Juli 2019.
Im Januar dieses Jahres hatte die Regulierungsbehörde noch einen deutlich geringeren Preiserhöhungsspielraum von 4,8 Prozent vorgeschlagen. Die Post wehrte sich und drohte indirekt mit dem Abbau von Arbeitsplätzen. Unterstützung erhielt das Unternehmen von der Bundesregierung. Nach neuen Vorgaben des Wirtschaftsministeriums musste die Netzagentur ihre Rechnung überarbeiten, um auf den nun präsentierten höheren Wert zu kommen.
Die Deutsche Post AG entstand 1995 aus der Behörde Deutsche Bundespost. Seit 2000 firmiert das Unternehmen im deutschen Leitindex DAX. Die Post-Aktie bietet seit Jahren eine überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite. Die größten Aktionäre sind die staatliche KfW-Bank und die berüchtigte US-amerikanische Fondsgesellschaft BlackRock.
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