US-Handelsstreit mit China: US-amerikanische Kinder könnten zu Leidtragenden werden

Die wachsende Unsicherheit über den Handel zwischen Peking und Washington könnte sich auf die gesamte Spielzeugindustrie auswirken. Die Preise für die US-Verbraucher könnten deutlich steigen und die chinesischen Produzenten vom US-Markt ausschließen.

Chinesische Hersteller machen fast 85 Prozent der in den USA verkauften Spiele und Spielzeuge aus, wobei sie in der Heimat selbst einen boomenden Verbrauchermarkt haben. Dieser soll Berechnungen zufolge die USA bereits 2022 überholen. Das berichtet die South China Morning Post.

Laut Aaron Muderick, Gründer der Firma Crazy Aaron's Puttyworld, wurden die Gewinne aus Waren mit dem Label "Made in the USA" durch aktuelle US-Zölle auf Rohstoffe aus China beeinträchtigt. Gleichzeitig äußerte der Spielzeughersteller die Sorge, dass die Dynamik auf dem schnell wachsenden chinesischen Markt nachlässt. Er erklärte:

Wir haben viel Zeit und Geld investiert. Wenn es einen Markt schafft, in dem das Produkt nicht willkommen ist und in dem es Vergeltungsmaßnahmen gibt, die es mir unmöglich machen, den Verbraucher zu erreichen, dann verliere ich.

Laut Muderick wurden die Gewinne für das Jahr 2018 durch US-Zölle auf Stahl belastet. Es gelang ihm jedoch, große Verluste durch Zölle auf Silikonkautschuk zu vermeiden, da er im Vorfeld der Einführung der Zölle eine Lieferung erwarb. Der Spielzeughersteller erwartet in diesem Jahr einen Gewinnanstieg, wenn Washington seine Zölle auf Importe aus China im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 Prozent auf 25 Prozent erhöht. Neil Helfand, ein auf Handel spezialisierter Anwalt erklärt dazu:

Wenn sie auf 25 Prozent steigen, werden Unternehmen aus dem Geschäft ausscheiden, oder Arbeitsplätze abbauen.

Laut May Liang, der Präsidentin der China Toy & Juvenile Products Association, haben die chinesischen Produzenten bisher keinen Rückgang am Interesse ihrer US-amerikanischen Käufer gemeldet. Sie sagte:

Einige Mitglieder fühlen sich unsicher, aber das Geschäft läuft bisher gut. […] Wir glauben, dass Spielzeug vor allem in der Weihnachtszeit wirklich verbraucherzentriert ist. Daher sind wir der Meinung, dass Spielzeug nicht auf der Tarifliste stehen sollte, weil es den Verbrauchern schaden wird.

Der jüngste Optimismus des US-Präsidenten Donald Trump über ein mögliches Handelsabkommen mit China zeigt, dass die Anwendung von Zöllen auf Spielzeug unwahrscheinlich ist, so Steve Pasierb, der Vorstandsvorsitzende der in New York ansässigen Toy Association.

Mehr zum Thema - Xi Jinping: China hofft auf baldigen Abschluss von Handelsabkommen mit den USA