Sanktionsumgehung: Venezuela will Öl-Exporte an die USA nach Europa und Asien umleiten

Der technische Berater des venezolanischen staatlichen Öl-Unternehmens PdVSA sagte, man werde alles tun, um die Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Energieriesen zu minimieren. Kunden in Europa und Asien sollten sich nicht sorgen.

In der vergangenen Woche verhängte Washington Sanktionen gegen das venezolanische staatliche Öl-Unternehmen PdVSA (Petróleos de Venezuela S.A.) und beschlagnahmte 7 Milliarden Dollar an Vermögenswerten. Die PdVSA ist die größte Erdölgesellschaft Lateinamerikas.

Der Sicherheitsberater des US-Präsidenten Donald Trump, John Bolton, sagte, die Sanktionen werden zusätzlich über das kommende Jahr Öl-Exporte des lateinamerikanischen Landes im Wert von 11 Milliarden Dollar treffen. Auf die USA selbst werden diese Sanktionen nach Aussage des US-Finanzministers Steven Mnuchin lediglich einen "moderaten Effekt" haben.  

Ronny Romero, technischer Berater des staatlichen venezolanischen Unternehmens PDVSA, äußerte sich zu den Sanktionen gegenüber Sputnik

Ja, wir stehen vor neuen illegalen Sanktionen aus den USA. Wir exportieren etwa 500.000 bpd in die USA. PdVSA wird den Export zu anderen Kunden in Europa und Asien umleiten. 

Romero vertritt Venezuela bei der OPEC. Er erklärte zudem, dass europäische und asiatische Kunden keine Angst haben sollten, Öl aus dem Land zu kaufen, da die Sanktionen Washingtons nur für US-Einheiten gelten: 

Wie auch immer, Russland und China scheren sich nicht um US-Sanktionen. 

Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro kritisierte die US-Sanktionen. Diese seien gleichbedeutend mit einer illegalen Beschlagnahmung. Venezuela beherbergt die größten Ölreserven weltweit. Am Bruttoinlandsprodukt Venezuelas macht der Öl-Handel 50 Prozent aus, der Verkauf 98 Prozent der Exporterlöse. 

In Washington geht man davon aus, dass PdVSA durch die Sanktionen bald nicht mehr in der Lage sein wird, genügend Öl zu exportieren, so dass der Regierung von Präsident Maduro schnell das Geld ausgehen wird. Die USA versuchen zeitgleich durch Druck von außen den selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó dabei zu unterstützen, neuer Präsidenten des Landes zu werden. 

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