Japan, einer der größten Ölimporteure des Iran, sah sich mehr als einen Monat vor dem Inkrafttreten der jüngsten US-Sanktionen im November gezwungen, die Einfuhr iranischen Erdöls zu stoppen. Die US-Sanktionen zielten auf den Ölsektor des Iran ab. Kurz darauf wurde Tokio eine befristete Ausnahmeregelung vom US-Embargo zugebilligt. Japan benötigte jedoch etwa drei Monate, um die Importe aus dem Iran wieder aufzunehmen.
Am Montag berichtete Reuters unter Verweis auf den Sprecher des japanischen Raffinerieunternehmens Fuji Oil Co., dass der firmeneigene Rohöltanker der Klasse VLCC "Kisogawa" eine Ladung iranischen Rohöls geladen habe. Rund zwei Millionen Barrel iranisches Öl an Bord des Tankers werden voraussichtlich am 9. Februar Japan erreichen. Fuji Oil besitzt davon rund eine Million Barrel der Ladung, während der Rest dem japanischen Energieriesen Showa Shell Sekiyu gehört.
Nach Angaben des Sprechers von Fuji Oil Co. sei es die größte Herausforderung gewesen, die Zustimmung der Banken zur Abwicklung der Zahlungen an den Iran zu erhalten. Showa Shell weigerte sich angeblich zunächst auch, sich an dem Kauf zu beteiligen und betonte, dass es die Wiederaufnahme der Rohimporte aus Teheran in Betracht ziehen würde, wenn alle Bedingungen erfüllt seien. Der Chef der Zentralbank des Iran Abdolnaser Hemmati sagte gegenüber der staatliche Nachrichtenagentur IRNA:
Nach China, Südkorea, Indien und der Türkei hat auch Japan wieder mit dem Import iranischen Öls begonnen.
Die 180-tägige Ausnahmeregelung, die Japan zusammen mit sieben anderen Ländern gewährt wurde, läuft jedoch Anfang Mai aus, so dass japanische Unternehmen erst einmal nur für weitere vier Monate iranisches Öl kaufen dürfen. Im vergangenen Jahr sagte der Präsident der Petroleum Association of Japan (PAJ), dass die japanische Ölraffinerieindustrie eine frühzeitige Verlängerung der Ausnahmeregelung nach Ablauf der ersten Freistellung fordern wird.
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