Vor fünf Jahren hat Peking die ehrgeizige Billionen schwere Initiative der Neuen Seidenstraße, die sogenannte Belt and Road Initiative (BRI), angekündigt. Chinesische Unternehmen haben bereits 82 Wirtschafts- und Handelszonen in 24 Ländern entlang der BRI-Strecken errichtet.
Das Projekt hat laut Chinas Spitzendiplomat Yang Jiechi mehr als 240.000 Arbeitsplätze in den Ländern, die an dem Projekt teilnehmen, geschaffen. Yang, der als Leiter des Büros für Auswärtige Angelegenheiten der Kommunistischen Partei Chinas tätig ist, erklärte:
Innerhalb der letzten fünf Jahre überstieg das Handelsvolumen mit Waren zwischen China und den an der Initiative beteiligten Ländern fünf Billionen US-Dollar, und die Direktinvestitionen liegen bei über 70 Milliarden US-Dollar.
Seinen Aussagen nach verkehren im Rahmen der Initiative bereits über 11.000 Güterzüge zwischen China und Europa. Sie verbinden fast 100 Städte in der gesamten Region.
Yang wies darauf hin, dass der Bau des Wirtschaftskorridors zwischen China und Pakistan das BIP der südasiatischen Nation um zwei Prozent erhöht habe. Außerdem erwarte man, dass die Bahnstrecke Mombasa–Nairobi das BIP Kenias um 1,5 Prozent steigern wird.
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Über 140 Länder und internationale Organisationen haben seit der Ankündigung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping vor fünf Jahren Vereinbarungen über den gemeinsamen Bau des BRI-Projekts mit China getroffen. Das Projekt der Neuen Seidenstraße zielt darauf ab, die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Ostasien, Europa und Ostafrika zu verbessern.
Experten erwarten, dass die Initiative den Welthandel deutlich ankurbeln und die Handelskosten für die beteiligten Länder um die Hälfte senken wird.
Peking, das sich auf handelsfördernde Infrastrukturprojekte entlang des Weges der alten Seidenstraße konzentriert, hatte zuvor angekündigt, die BRI durch den Ausbau von Schifffahrtsrouten entlang der Arktis auszudehnen. Die Regierung sagte, dass sie Unternehmen ermutigen würde, Infrastrukturobjekte zu bauen und kommerzielle Probefahrten durchzuführen, um den Weg für arktische Schifffahrtsrouten zu ebnen, die eine "Polar-Seidenstraße" bilden würden.
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