Frankreich: Die Steuerhölle Europas – und darüber hinaus

Während sich der Staub in den Straßen von Paris nach heftigen Protesten gegen die Erhöhung der Kraftstoffsteuer noch nicht gelegt hat, hat Frankreich den Dänen derweil die Krone des am höchsten besteuerten Land im Jahr 2017 abgenommen, stellte die OECD fest.

Unter den 34 entwickelten Mitgliedern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) steht Emmanuel Macron an der Spitze der Nation mit der höchsten Steuerquote, berichtete die Organisation. Frankreich führt mit 46,2 Prozent des BIP gegenüber dem Durchschnitt von 34,2 Prozent der anderen Mitglieder und stürzt damit den langjährigen Spitzenreiter des Ratings, Dänemark.

Die Zahl der Skandinavier sank unterdessen auf 46 Prozent und lag damit um 0,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Schweden, Italien und Griechenland runden die Top 5 ab, während Mexiko mit 16,2 Prozent der letzte auf der Liste ist.

Insbesondere die Steuereinnahmen der OECD-Mitgliedsstaaten erreichten 2017 im Durchschnitt historisch hohe Werte und stiegen auf 34,2 Prozent des BIP. Sie stiegen nur leicht von 34 Prozent, dem bisherigen Höchststand des Unternehmens im Jahr 2016.

Frankreich befindet sich derzeit inmitten von wochenlangen gesellschaftlichen Spannungen wegen der geplanten Erhöhung der Kraftstoffsteuer, die sich in den Demonstrationen der Gelbwesten und deren Sympathisanten ausdrücken. Die jüngste Gelbwesten-Demonstration in Paris glich wieder einmal einem Massenaufstand. Allein am Samstag waren 136.000 Menschen auf der Straße – und dabei hat die französische Regierung bereits in der Woche zuvor bekannt gegeben, von der Erhöhung der Kraftstoffsteuer abzusehen.

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