Ein Warnschuss? China wirft inmitten des Handelskrieges mit Washington weiter US-Staatsanleihen ab

China hat drei Milliarden US-Dollar an Staatsanleihen verkauft. Dies ist schon der dritte derartige Schritt Pekings in den letzten 14 Jahren und der erste mit Bezug auf US-Anleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren. Noch im Juli dieses Jahres investierte China in US-Schuldenpapiere.

Peking hat nach Angaben des chinesischen Finanzministeriums wieder Schuldscheine der USA abgeworfen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass China anderthalb Milliarden der fünfjährigen US-Obligationen bei 3,25 Prozent, eine Milliarde der 10-jährigen US-Obligationen bei 3,5 Prozent und 500 Millionen der 30-jährigen US-Obligationen bei vier Prozent verkauft habe.

Peking ist der größte Halter von US-Schulden. Im Juli investierte China 1,17 Billionen US-Dollar in die Schulden des US-Finanzministeriums.

Nun tätigte Peking den Verkauf zu einer Zeit, in der der Yuan inmitten eines eskalierenden Handelskrieges mit den USA zehn Prozent gegenüber dem US-Dollar abgewertet wurde. Ein Banker, der angeblich an dem Deal arbeitete, erklärte gegenüber Reuters:

Für jeden anderen normalen Firmenkreditnehmer wäre die Entscheidung vielleicht gewesen, am Rande zu stehen und darauf zu warten, dass sich der Markt ein wenig stabilisiert, doch China ist ein bisschen anders geartet.

In den jüngsten Schritten im Handelsgeplänkel zwischen Peking und Washington stoppte China seine Öl-Importe aus den USA. Chinas Rohöl-Importe aus den Vereinigten Staaten erreichten bis August durchschnittlich 334.880 Barrel pro Tag und machten Peking nach Kanada zum zweitgrößten Käufer von des US-amerikanischen Erdöls.

Bisher erhob Washington Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar, worauf sich Peking mit Zöllen auf Importe aus den USA im Wert von 60 Milliarden US-Dollar revanchierte.

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