Russland und China unterhalten ständigen Kontakt zueinander, und Peking ist bereit, auch weiterhin in enger Koordination mit Moskau zu arbeiten. Dies erklärte der Präsident der Volksrepublik China Xi Jinping am Dienstag bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums.
Dass die Delegation Chinas auf dem Forum die größte unter den Gästen sei, "zeugt einerseits von einer hohen Attraktivität der Form des Treffens selbst und andererseits von einer umfassenden Zusammenarbeit zwischen China und Russland bei der Entwicklung des Fernen Ostens", so Xi. Er lobte auch russische humanitäre Hilfe, als die Gastgeberstadt des Forums Wladiwostok nach dem Erdbeben in China 900 chinesische Kinder empfing und ihnen psychologische Hilfe leistete.
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Xi betonte, dass Russland und China ähnliche oder über übereinstimmende Positionen in internationalen Fragen, gemeinsame Interessen und eine solide Grundlage für Kooperation hätten.
Wie der russische Präsident Wladimir Putin unterstrich, hätten sich vertrauensvolle Beziehungen zwischen Russland und China auf dem Gebiet der Politik, der Sicherheit und der Verteidigung herausgebildet.
Ich weiß, dass Sie persönlich der Entwicklung der russisch-chinesischen Beziehungen viel Aufmerksamkeit schenken", sagte Putin zu Xi.
Putin betonte, der Warenumsatz zwischen Russland und China solle in diesem Jahr bei 100 Milliarden Dollar liegen. "Das Wachstum beträgt jährlich mehr als 30 Prozent", ergänzte er.
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Der Präsident der Volksrepublik China nimmt auf Einladung Putins zum ersten Mal am 4. Östlichen Wirtschaftsforum im russischen Wladiwostok teil. Das Forum findet vom 11. bis 13. September auf dem Gelände der Fernöstlichen Föderalen Universität auf der Insel Russki im Japanischen Meer statt.
Beide Länder arbeiteten vor allem in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung eng zusammen, sagte Putin. Peking und Moskau rücken auch angesichts der Sanktionspolitik der USA enger zusammen. Ein weiterer Gast bei dem Forum ist der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe, der schon am Montag in Wladiwostok mit Putin zusammentraf.
Europa im Fernen Osten
Insgesamt sind beim Östlichen Wirtschaftsforum Firmen aus über 60 Ländern vertreten, darunter auch viele Europäer. Geschäftsmissionen aus Frankreich, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Dänemark in die fernöstlichen Regionen bestätigten das anhaltende Interesse europäischer Investoren am russischen Fernen Osten, schreibt Sputnik. Ein Beispiel für die positive Wirtschaftsdynamik in der Region sei die erfolgreiche Umsetzung des Projekts zur Erschließung der Nickel-Lagerstätten in Schanutsch auf Kamtschatka durch die Schweizer Firma Molumin AG sowie die Entscheidung, ein internationales Aufbewahrungszentrum für Luxusgüter nach dem Vorbild des Luxemburg Freeport zu errichten.
Europäische Unternehmen sind an Projekten in den Bereichen Landwirtschaft, Medizin, Infrastruktur, Bergbau sowie an Arktis-Projekten interessiert. Für eine effektivere Zusammenarbeit mit europäischen Investoren wurde beschlossen, eine Vertretung der autonomen nichtkommerziellen Organisation "Fernöstliche Agentur für die Heranziehung von Investitionen und für die Exportförderung" in Europa zu gründen.
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Siemens will Smart-Citys mitbauen
Laut Dietrich Möller, dem Präsidenten von Siemens in Russland, werde der Ferne Osten mit den neuen Technologien konkurrenzfähig sein – nicht nur in Russland, sondern auch global:
Siemens hat eine ganze Reihe von Lösungen für die Smart Citys, für die Gebäudeautomatisierung, für die Digitalisierung von Eisenbahnen, für digitale Produktion und die Schaffung von Produkten mit digitalen Instrumenten. Überall, wo investiert und modernisiert wird, kann man diese Technologien anwenden.
Traditionell ist die deutsche Wirtschaft mit der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) beim Forum in Wladiwostok vertreten. Zwar sei die Beteiligung der Europäer am Forum in Wladiwostok nicht mit den Foren in Sankt Petersburg und Sotschi zu vergleichen, doch der freie Hafen Wladiwostok etwa könne künftig attraktiv für ausländische Investitionen werden, sagt Thomas Graf, der Leiter der wirtschaftlichen Abteilung der Deutschen Botschaft in Russland.
Die Entfernungen zur Region sind bei alledem ein geringeres Hindernis als die Sanktionen. In einer AHK-Umfrage unter den Mitgliedern fordern 79 Prozent der Firmen, dass "die Bundesregierung die neuen US-Sanktionen öffentlich kritisiert und darauf hinwirkt, dass deutsche Firmen und Firmenvertreter von amerikanischer Seite nicht wegen ihrer Russlandgeschäfte belangt werden". Die AHK-Mitgliedsfirmen kündigten dabei an, trotz der Sanktionen weiterhin auf dem russischen Markt präsent bleiben zu wollen.
Fernost-Gipfel: Plenarsitzung am 12. September
Das wichtigste Ereignis des jährlichen Östlichen Wirtschaftsforums ist eine Plenarsitzung in Anwesenheit des russischen Präsidenten und der Staats- und Regierungschefs der asiatisch-pazifischen Länder. Das Thema der Plenarsitzung lautet: "Der Ferne Osten: Erweiterte Grenzen und Möglichkeiten". Neben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, dem japanischen Premierminister Shinzo Abe und Chinas Staatspräsident Xi Jinping sind auch der südkoreanische Präsident Moon Jae-in und weitere Staats- und Regierungschefs zugegen.