Nachdem die Vereinigten Staaten die neuen Zölle eingeführt hatten, traten auch Chinas Gegenmaßnahmen sofort in Kraft",
so der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lu Kang. Er spezifizierte vorerst jedoch weder die Menge noch die Arten der US-Waren, die von der Volksrepublik China besteuert werden sollen.
Chinas Handelsministerium erklärte, dass Peking keine andere Wahl habe, als sich zu wehren, nachdem die USA "den größten Handelskrieg in der Wirtschaftsgeschichte begonnen haben", indem Washington 25-prozentige Zölle auf verschiedene Importwaren aus China einführte.
Am 6. Juli begannen die USA, Zölle von 25 Prozent auf chinesische Waren im Wert von 34 Milliarden US-Dollar zu erheben. Die USA haben damit gegen die WTO-Handelsregeln verstoßen und den bisher größten Handelskrieg der Wirtschaftsgeschichte ausgelöst", heißt es in einer Erklärung des Ministeriums.
USA behalten sich weitere Zoll-Schritte vor
Die neuen Zölle der Trump-Regierung betreffen 818 chinesische Warenkategorien im Wert von 34 Milliarden US-Dollar. Dies ist die erste Stufe von den USA angedrohter Abgaben auf chinesische Waren im Wert von insgesamt bis zu 450 Milliarden US-Dollar.
China wies darauf hin, zwar versprochen zu haben, nicht "den ersten Schuss abzugeben". Man sei nun aber gezwungen, "gegenzusteuern", um seine Kerninteressen zu verteidigen. Peking kündigte an, die Welthandelsorganisation zu informieren und mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten, um "den Freihandel und das multilaterale System gemeinsam zu sichern". Die USA werfen der Volksrepublik ihrerseits unter anderem unfaire Handelspraktiken vor und verweisen in diesem Zusammenhang beispielsweise auf einen ihrer Überzeugung nach unzureichenden Schutz von Immaterialgüterrechten.
In seiner Reaktion auf die neuen Begrenzungen warnte Peking zudem, dass die USA "sich selbst in den Fuß schießen und die Welt schaden" würden, sollten sie die Maßnahme tatsächlich wie angekündigt ausführen. Zusätzliche Abgaben in der Gegenrichtung, die noch am selben Tag in Kraft treten sollten, seien angeblich vorbereitet worden.
EU geht bislang nicht auf chinesische Avancen ein
Peking bemühte sich jüngst aktiv darum, die EU als Verbündete im zunehmend eskalierenden Handelskrieg zu gewinnen, wobei hohe chinesische Beamte den europäischen Staaten weitere Erleichterungen im Zugang zum chinesischen Markt anboten, sollten diese sich auf die Seite Pekings stellen. Europa lehnte jedoch den Vorschlag der Volksrepublik ab, sich gegen die USA zusammenzuschließen.
Die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump brachte diesen bereits in einen Konflikt mit der EU und Kanada, da die USA einseitig harte Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt hatten. Als Gegenreaktion führte die EU Zölle auf US-Waren im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar ein. Zu diesen Waren gehören unter anderem Motorräder, Motorboote, Orangensaft, Bourbon-Whisky, Erdnussbutter, Zigaretten und Jeans. Die EU, der sich mehrere Staaten anschlossen, eröffnete aufgrund der US-Schritte auch ein WTO-Streitverfahren und behauptet, die Zölle der Trump-Regierung seien protektionistisch und illegal. Die USA verweisen ihrerseits im Gegenzug darauf, dass die Zollbelastung für Einfuhren aus Drittländern in die EU insgesamt immer noch deutlich höher wäre als die US-Zölle auf EU-Exporte.