Das Ersuchen soll in der letzten Woche während eines Treffens zwischen US-Vertretern und japanischen Beamten in Tokio geäußert worden sein. Eine endgültige Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen, da die Gespräche noch fortgesetzt werden.
Härtere Position als noch vor Beginn der Atomverhandlungen
Die Initiative illustriert, dass Washington heute eine härtere Haltung gegenüber dem Iran einnimmt als dies noch im Jahr 2012 der Fall war. Vor sechs Jahren, bevor das Atomabkommen geschlossen wurde, forderten die USA von ihren Verbündeten bloß, die Öleinkäufe aus dem mit Sanktionen belegten Iran zu reduzieren, anstatt sie vollständig zu stoppen.
Japan ist Asiens viertgrößter Abnehmer von iranischem Rohöl. Dieses macht 5,3 Prozent des japanischen Ölverbrauchs aus - ungefähr 172.000 Barrel pro Tag.
Zuvor sollen Raffinerien in Japan verkündet haben, dass sie iranisches Öl durch solches aus anderen Nahost-Ländern ersetzen könnten, obwohl ihre Anlagen in besonderer Weise mit Rohöl aus dem Iran kompatibel seien.
Am Ende möglicherweise weniger heiß gegessen
Einige Analysten sehen in der Forderung der USA eine Verhandlungstaktik, die bewusst vor den Handelsgesprächen zwischen den beiden Verbündeten angewandt wird.
Es könnte sein, dass die USA zunächst eine große Sache fordern, bevor sie Japan einen Weg anbieten, diese durch Verhandlungen zu umgehen",
sagte Satoru Yoshida, ein Rohstoffanalyst bei Rakuten Securities, gegenüber Bloomberg.
Selbst wenn die USA Japan auffordern, die iranischen Rohölimporte vollständig zu stoppen, was eine sehr hohe Hürde darstellt, so könnten sie ihre Erwartungen später senken.