Zyprische Banken verlangen von ihren russischen Kunden nunmehr, dass diese Einkommens- und Steuerzahlungen quittieren, Kontoauszüge für das vorhergehende Jahr sowie Nachlassdokumente, Eigentumsurkunden und eine detaillierte Beschreibung ihres Unternehmens vorlegen. Dies berichtet das russische Medium Business FM unter Verweis auf einen Bericht der Finanzjournalistin Elena Tofanjuk. Zuvor mussten russische Kunden nur einen Pass und Rechnungen für Versorgungsleistungen vorlegen, um ein Konto unterhalten zu können. Das soll sich nun geändert haben.
Die Finanzdienstleister lassen laut Tofanjuk ihren russischen Kunden nun die Wahl, entweder ihre Konten zu schließen oder ihr Geld an die Russian Commercial Bank, eine Tochtergesellschaft des staatlichen russischen Kreditgebers WTB, zu überweisen. Die Journalistin beruft sich dabei auf von ihr befragte Kunden, die Bankkonten in dem Land haben.
Die Richtlinien für den Umgang mit ihren russischen Kunden sollen nach jüngsten Drohungen aus Washington verschärft worden sein, so die Journalistin. Das U.S. Office of Foreign Assets Control warnte die zyprischen Behörden, dass Banken des Landes das gleiche Szenario drohen könnte wie einem lettischen Kreditgeber zu Beginn dieses Jahres.
Im Februar warfen US-Finanzbehörden der lettischen ABLV Bank Geldwäsche im großen Maßstab vor und drohten dem Finanzdienstleister mit Sanktionen. Die Vorwürfe riefen einen Ansturm auf die Einlagen der Bank hervor, bei dem das Geldinstitut rund 600 Millionen Euro an Beständen verlor, was zu seiner Liquidation führte.
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