Iran unterzeichnet vorläufigen Pakt zum Eintritt in russisch geführte Freihandelszone

Die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) hat ein vorläufig dreijähriges Abkommen mit dem Iran unterzeichnet, das der Islamischen Republik die Nutzung der Freihandelszone des Blocks ermöglichen soll. Die Vereinbarung erstreckt sich auch auf das Schiedsgericht.

Das vorläufige Abkommen sieht einen wirksamen Streitbeilegungsmechanismus vor, einschließlich eines Schiedsgerichts. [...] Es schafft auch einen gemeinsamen Ausschuss hochrangiger Beamter und etabliert einen Wirtschaftsdialog",

sagte der Vorsitzende der EAWU-Wirtschaftsausschusses, Tigran Sargsjan, am Donnerstag am Rande der Zeremonie in Astana, Kasachstan. Die Vereinbarung ist der erste Schritt zur Umsetzung des Freihandels zwischen dem Iran und den bisherigen fünf Mitgliedern der Union - Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirgisistan und Russland.

Unsere Verhandlungsführer haben sich bereits ein langfristiges Ziel für die nächsten drei Jahre gesetzt, um ein vollwertiges Abkommen über eine Freihandelszone zu vereinbaren", kündigte Sargsjan an.

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Zuvor hatte der Leiter des Wirtschaftsausschusses des Iran erklärt, dass Teheran beabsichtige, die wirtschaftlichen Beziehungen mit Moskau zu stärken. Die Aussicht auf eine Rückkehr der US-Sanktionen werde diese Bestrebungen noch verstärken.

Es werden nicht nur die bisherigen Vereinbarungen in Kraft bleiben, sondern es wird auch neue Verträge geben", sagte Unterhändler Reza Pour Ebrahimi gegenüber RIA Nowosti.

Internationales Interesse an EAWU weiter im Steigen begriffen

Nach dem Austritt der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran erklärte Washington, dass es europäischen Unternehmen sechs Monate Zeit geben würde, um ihre Investitionen in Teheran abzuschließen. Andernfalls würden diese es riskieren, dass gegen sie US-Sanktionen verhängt werden. Außerdem wurde ihnen verboten, neue Verträge mit dem Land zu unterzeichnen. Russland verkündete, an der Vereinbarung festhalten zu wollen und bezeichnete die US-Aktionen gegen den Iran als "verschleierten Protektionismus".

Die EAWU wurde 2015 auf der Grundlage der Zollunion Russlands, Kasachstans und Weißrusslands gegründet und später durch Armenien und Kirgisistan ergänzt. Im Jahr 2016 trat Vietnam offiziell als erstes nicht-regionales Land der Freihandelszone bei, die den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Arbeitnehmern zwischen den Mitgliedsstaaten gewährleisten soll. Seitdem haben mehr als 40 weitere Länder und internationale Organisationen, darunter China, Indonesien, Israel, Südkorea, Ägypten und Indien, sowie einige südamerikanische Länder Interesse an einem Freihandelsabkommen mit der Eurasischen Wirtschaftsunion bekundet.