Abkommen soll noch 2018 stehen: BMW will künftig in Russland produzieren

Der deutsche Autogigant BMW will in diesem Jahr die Verhandlungen über den Bau eines Werks im russischen Kaliningrad abschließen. Das Unternehmen befindet sich derzeit in Verhandlungen mit russischen Partnern sowie regionalen und föderalen Behörden.

"Wir wollen noch in diesem Jahr die Verhandlungen abschließen und einen Vertrag unterzeichnen", sagte Oliver Zipse von der BMW Group AG gegenüber der Nachrichtenagentur TASS. BMW plant, die in Russland produzierten und montierten Fahrzeuge vor allem auf dem lokalen Markt zu verkaufen, wobei die Möglichkeit des Exports eines Teils der Fahrzeuge erhalten bleiben soll.

Russland sei ein wachsender Markt,  doch die Entscheidung für einen Standort werde erst in drei bis vier Monaten fallen, teilte der Münchener Autokonzern dem Fachmagazin Automobil-Produktion mit.

Der russische Minister für Industrie und Handel, Denis Manturow, hatte am 14. Februar verkündet, dass sich BMW für die Errichtung einer eigenen Produktionsstätte in Kaliningrad entschieden habe. Dort kooperiert der Konzern bereits seit 1999 mit dem Auftragshersteller Avtotor, der BMW-Fahrzeuge für den russischen Markt montiert, berichtete das Wirtschaftsportal OWC.

Der Kaliningrader Gouverneur Anton Alichanow schätzt, dass die Fabrik im Idealfall 2021 eröffnet wird. Alichanow sagte Anfang 2017, dass die deutsche Seite die Verhandlungen verzögert habe. Die Region sei längst baureif und habe dafür Land und Infrastruktur zur Verfügung gestellt, betonte er. Seit 2013 plant der deutsche Automobilhersteller den Bau eines Werks in Russland.

Ein weiterer deutscher Automobilkonzern, Daimler, hat im vergangenen Sommer mit dem Bau eines Werks in der Region Moskau begonnen. BMW montiert bereits einige seiner Modelle in Kaliningrad und lässt im Werk Avtotor Auftragsarbeiten ausführen. Allerdings will das Unternehmen eine große Produktionsstätte in Russland schaffen, um auf dem lokalen Markt wettbewerbsfähiger zu sein.