Gold knackt erstmals die Marke von 4.400 US-Dollar

Gold übersteigt 4.400 US-Dollar pro Feinunze und erreicht ein Jahresplus von 68 Prozent. Silber steigt auf 69,50 US-Dollar, plus 140 Prozent. Treiber sind geopolitische Unsicherheiten, Käufe der Zentralbanken und mögliche US-Zinssenkungen. Edelmetalle bleiben sichere Häfen.

Der Goldpreis hat am frühen Montagmorgen erstmals die Marke von 4.400 US-Dollar pro Feinunze überschritten. Im Handel stieg der Kurs um bis zu 1,5 Prozent auf 4.403 US-Dollar und erreichte damit ein Rekordniveau seit Oktober. Damals überschritt Gold kurzfristig die Marke von 4.380 US-Dollar, bevor der Preis in den folgenden Wochen zeitweise unter 4.000 US-Dollar fiel. Kurz vor Jahresende liegt der Wert des Edelmetalls rund 68 Prozent über dem Stand zu Jahresbeginn.

Gold gehört damit zu den gefragtesten Anlageklassen des Jahres und steuert auf den höchsten Jahresgewinn seit 1979 zu, als der Preis für eine Feinunze um 127 Prozent zulegte.

Noch stärker als Gold stieg in diesem Jahr der Silberpreis. Für eine Feinunze Silber wurden am Montag knapp 69,50 US-Dollar gezahlt. Der Jahresgewinn liegt damit bei rund 140 Prozent, nachdem er zu Beginn der Woche noch etwas niedriger gewesen war.

Die Kursgewinne von Gold und Silber lassen sich auf mehrere Faktoren zurückführen. In Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten suchen Anleger vermehrt nach stabilen Werten, und Edelmetalle gelten traditionell als sichere Häfen. Hinzu kommt, dass viele Zentralbanken im Verlauf des Jahres ihre Goldbestände ausgeweitet haben.

Aktuelle Wirtschaftsdaten aus den USA verstärken die Nachfrage zusätzlich. In der vergangenen Woche fiel die Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze niedriger als erwartet, während die Inflationsrate zurückging. Dies lässt den Schluss zu, dass die US-Notenbank die Leitzinsen womöglich weiter senken könnte. Ein niedrigeres Zinsniveau macht Gold im Vergleich zu festverzinslichen Anlagen attraktiver und stärkt die Kaufbereitschaft der Investoren.

Gold und Silber profitieren in diesem Jahr von geopolitischer Unsicherheit, Zentralbankkäufen und geldpolitischen Erwartungen. Anleger, die auf stabile Werte setzen, konnten bisher hohe Renditen erzielen, und die Dynamik der Preisentwicklung deutet darauf hin, dass die Nachfrage nach Edelmetallen weiter anhält.

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