Goldpreis mit Rekordhoch: 4.000 US-Dollar pro Unze

Der Goldpreis überstieg zum ersten Mal in der Geschichte die Marke von 4.000 US-Dollar pro Unze, vor dem Hintergrund des Shutdowns in den USA. Das Edelmetall gilt als zuverlässiges Mittel zum Schutz des Kapitals vor geopolitischen und wirtschaftlichen Turbulenzen.

Der Goldpreis hat einen historischen Höchststand erreicht. Zum ersten Mal in der Geschichte überschritt der Goldpreis 4.000 US-Dollar pro Unze. Die Dezember-Gold-Futures an der New Yorker Rohstoffbörse (COMEX) stiegen am Dienstag, dem 7. Oktober, um 0,6 Prozent und erreichten einen Wert von 4.000,1 US-Dollar pro Unze.

Der Anstieg der Nachfrage ist vor dem Hintergrund des erstens Shutdowns der US-Regierung seit fast sieben Jahren zu beobachten. Seit dem 1. Oktober befinden sich die USA offiziell im Shutdown, nachdem der Kongress keinen Haushalt für das neue Finanzjahr verabschieden konnte. Während dieser Zeit ist es staatlichen Einrichtungen untersagt, Geld auszugeben, die meisten Beamten werden in unbezahlten Urlaub geschickt, und diejenigen, deren Aufgaben als kritisch wichtig gelten (Mediziner, Grenzschutzbeamte, Militärangehörige, Transportarbeiter und andere), werden ohne Bezahlung arbeiten.

Bislang gebe es keine Anzeichen für eine Lösung der Pattsituation zwischen den beiden Kammern des US-Kongresses, die zur Einstellung der Regierungsarbeit geführt habe, berichtete Reuters. Dies treibt den Goldmarkt weiter nach oben.

Auch die politischen Krisen in Frankreich und Japan trügen zum Anstieg der Goldpreise bei, da sie die Sorgen um die Fiskalpolitik verstärkten und den Anstieg der Goldpreise begünstigten, schrieb Bloomberg. In Frankreich trat Sébastien Lecornu als Premierminister zurück, nachdem er erfolglos versucht hatte, einen Konsens mit den politischen Parteien über die Haushaltsausgaben zu erzielen, was die Bemühungen zur Eindämmung des größten Haushaltsdefizits in der Eurozone behindert. Er war nur 27 Tage lang Premierminister.

In Japan trat der amtierende Premierminister Shigeru Ishiba zurück und begründete dies mit dem Wunsch, eine Spaltung der Partei zu verhindern. Die neue Vorsitzende der regierenden Liberaldemokratischen Partei Japans (LDP), Sanae Takaichi, könnte nun Premierministerin werden. Sie wäre die erste Frau in diesem Amt in der Geschichte Japans.

Die Nachfrage nach Gold steigt ebenfalls in Erwartung einer weiteren Lockerung der Geldpolitik seitens der US-Notenbank Fed. Laut dem Instrument FedWatch, das von der CME-Börse auf der Grundlage von Zinsfutures berechnet wird, schätzen die Marktteilnehmer die Wahrscheinlichkeit einer Senkung des Fed-Zinssatzes um 25 Basispunkte bei der Sitzung Ende Oktober auf 92,5 Prozent. Weitere 7,5 Prozent entfallen auf die Option, dass der Zinssatz auf dem aktuellen Niveau von 4 bis 4,25 Prozent bleibt.

Darüber hinaus sank der Dollarkurs weiter, wodurch Gold, dessen Wert in US-Dollar angegeben wird, für ausländische Käufer, die in anderen Währungen handeln, billiger wurde.

Analysten bringen den Preisanstieg auch mit den großen Käufen der Zentralbanken in Verbindung, insbesondere in Schwellenländern, die ihre Abhängigkeit vom US-Dollar verringern wollen. Darüber hinaus erhöhte sich die Nachfrage nach börsengehandelten Fonds, die mit Gold besichert sind (ETFs). Im September war der monatliche Zufluss von Mitteln in börsengehandelte Fonds laut Berechnungen von Bloomberg der größte seit drei Jahren.

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