Trump knickt ein: Zölle auf Handys und Computer ausgesetzt

Mitten im eskalierenden Handelskonflikt mit China macht die US-Regierung eine Kehrtwende: Präsident Donald Trump hat die geplanten Strafzölle auf den Import elektronischer Geräte wie Smartphones, Chips und Speichermedien ausgesetzt. Laut Angaben der US-Zollbehörde sollen die Maßnahmen für zunächst 90 Tage gelten.

US-Präsident Donald Trump macht in seiner Handelspolitik einen überraschenden Rückzieher: Die zuletzt drastisch erhöhten Zölle auf elektronische Geräte wie Smartphones, Computer, Halbleiter und Speichermedien werden vorübergehend ausgesetzt. Das teilte die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde am Freitagabend mit.

Die Zoll-Rücknahme bezieht sich zudem auf Festplatten, Prozessoren, Solarmodule, USB-Speichersticks und TV-Flachbildschirme und andere Geräte. Die Regelung gilt rückwirkend für Importe ab dem 5. April.

Die Maßnahme dürfte insbesondere US-Technologiekonzerne wie Apple entlasten, deren Geräte größtenteils in China produziert werden. Experten sprechen von einem "Traumszenario" für Tech-Investoren. Apple allein hatte in den Tagen nach der ursprünglichen Zollankündigung mehr als 640 Milliarden US-Dollar an Börsenwert verloren.

Anfang April hatte Trump Strafzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Elektronikimporte verhängt – ein Schritt, der von der Branche scharf kritisiert wurde. Die jetzt gewährten Ausnahmen sollen zunächst für 90 Tage gelten.

Branchenanalyst Daniel Ives vom Finanzdienstleister Wedbush Securities kommentierte:

"Die Aussetzung der Zölle ist ein Wendepunkt. Ohne sie wäre es für Big Tech ein Armageddon geworden."

Offenbar hat das Weiße Haus auf den massiven Druck aus der Wirtschaft reagiert. Eine dauerhafte Lösung bleibt allerdings offen.

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