Medienbericht: Audi setzt Export in die USA aus

Die hohen Zölle auf Importe aus der EU, die Donald Trump eingeführt hat, zeigen erste Auswirkungen: Der deutsche Automobilhersteller Audi hat Medienberichten zufolge Transporte seiner Neuwagen in die USA ausgesetzt. Bereits gelieferte Fahrzeuge werden den Händlern bis auf Weiteres nicht übergeben.

Der Spiegel berichtet am Montag, dass der deutsche Autohersteller Audi den Export in die USA gestoppt habe. Alle bereits exportierten Pkw werden bis auf Weiteres nicht an die Vertragshändler ausgeliefert, weitere Transporte über den Ozean werden ausgesetzt. Hintergrund der Maßnahme sind offenbar die Zölle, die US-Präsident Donald Trump auf Waren aus der EU verhängt hat.

Audi hat keine eigene Produktionsstätte in den USA und ist deshalb von den neuen Zollsätzen in vollem Umfang betroffen. Der US-Bestseller Q5 wird im Audi-Werk in Mexiko gefertigt, alle anderen Modelle kommen aus Werken in Deutschland, Ungarn und der Slowakei.

Zuerst hatte die Automobilwoche über ein entsprechendes Schreiben an die Händler berichtet. Demnach sollen alle Fahrzeuge, die nach dem 2. April in die USA gelangt sind, vorerst zurückgehalten und nicht an die Händler übergeben werden. Die Händler sollten sich nun darauf konzentrieren, ihre Lagerbestände zu reduzieren. Eine Unternehmenssprecherin soll dies dem Spiegel am Montag bestätigt haben. Derzeit habe Audi in den USA mehr als 37.000 Autos auf Lager, die nicht von den neuen Zöllen betroffen seien. Dies würde laut Audi für etwa zwei Monate reichen.

Die VW-Tochter Audi war im März mit der Absicht, bis 2029 rund 7.500 Stellen abzubauen, in den Schlagzeilen. Im vergangenen Jahr hatte Audi etwa zwölf Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als noch 2023. Die Bilanzzahlen für 2024 sind noch nicht bekannt. Direkte Konkurrenten der VW-Tochter wie BMW und Daimler-Benz hatten allerdings Gewinneinbrüche um 30 Prozent oder mehr zu verzeichnen.

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