Airbus streicht Arbeitsplätze in seiner Rüstungs- und Weltraumsparte

Bekanntlich will die europäische Politik aufrüsten und schnell "kriegsbereit" werden. Aus Paris kam am Mittwoch eine gegenteilige Nachricht: Ausgerechnet in seiner Rüstungs- und Weltraumsparte plant der Airbus-Konzern einen beachtlichen Stellenabbau.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus will in seiner Raumfahrt- und Rüstungssparte (Airbus Defence and Space) 2.500 der vorhandenen 35.000 Stellen streichen, womit in etwa jeder 14. Arbeitsplatz in der Sparte wegfällt. Dies teilte die Geschäftsleitung des Konzerns am Mittwoch in Paris mit.

Der Abbau solle bis Mitte 2026 erfolgen, betriebsbedingte Kündigungen können dabei nicht ausgeschlossen werden. Man werde jedoch versuchen, die gekündigten Mitarbeiter in anderen, wachsenden Bereichen des Konzerns weiterzubeschäftigen, hieß es aus der Konzernzentrale. Die Gespräche mit Gewerkschaften und Betriebsräten über einen Sozialplan sollen demnächst beginnen.

Grund sind nach Angaben des Konzernvorstandes enorme Verluste im Satellitengeschäft. Es steht noch nicht fest, welche Standorte im Einzelnen betroffen sein werden. Airbus ist unter anderem im französischen Toulouse und im deutschen Bremen präsent, hat aber auch viele kleinere Standorte EU-weit. Zur Militärsparte gehören unter anderem Standorte im deutschen Immenstaad am Bodensee und in München.

Das Unternehmen baut Kampf- und Militär-Transportflugzeuge ebenso wie Telekommunikationssatelliten. 

Auch der große Airbus-Konkurrent aus den USA, Boeing, kämpft derzeit mit Problemen und hohen Verlusten, dort ist jedoch in erster Linie die Zivilluftfahrtsparte betroffen. Der in Seattle ansässige Konzern hat erst vergangene Woche den Abbau von 17.000 Stellen angekündigt, was zehn Prozent der Belegschaft entspricht. 

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