Sanktionen: Pakistanische und russische Firmen nutzen Tauschhandel als Alternative zu Zahlungen

Infolge der westlichen Sanktionen gegen das russische Bankwesen gestalten sich Transaktionen zwischen Russland und dem Ausland oft schwierig. Unternehmen weichen nun bei Zahlungen oft auf Nationalwährungen aus. Länder wie Pakistan ziehen auch Tauschhandel in Betracht.

Pakistan zeigt sich zum Tauschhandel mit Russland bereit. Abdul Aleem Khan, der pakistanische Minister für Privatisierung, Investitionen und Kommunikation, erklärte der russischen Nachrichtenagentur TASS, dass dies beispielsweise im Energiebereich möglich wäre. Am Rande des ersten pakistanisch-russischen Handels- und Investitionsforums in Moskau sagte er, dass sich am Tauschhandel vor allem große Unternehmen beteiligen könnten.

"Wenn sie ihre Erzeugnisse in bedeutenden Mengen ausführen, bekommen sie im Austausch dagegen ebenso bedeutende Lieferungen."

Als einen möglichen Partner erwähnte Khan den russischen Mineralölkonzern Lukoil. Der Minister hob gleichzeitig hervor, dass der Tauschhandel nicht nur im Energiebereich in Frage käme. Dabei verwies er auf einen am Dienstag im Rahmen des Forums abgeschlossenen Vertrag zwischen Landwirtschaftsunternehmen aus Russland und Pakistan. In diesem Zusammenhang erklärte der Minister:

"Es ist uns äußerst wichtig, alternative Zahlungsmechanismen zu entwickeln. Erstens müssen die Zahlungen in unseren Nationalwährungen abgewickelt werden. Eine zweite Lösung wäre eben der Tauschhandel."

Khan zeigte sich begeistert und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass es viel mehr Tauschverträge zwischen russischen und pakistanischen Unternehmen geben werde.

Am Dienstag hatten sich die Unternehmen Astarta-Agrotrading und Meskay & Femtee Trading Company darauf geeinigt, dass die russische Landwirtschaftsfirma 20.000 Tonnen Kichererbsen nach Pakistan liefern und im Austausch dagegen 20.000 Tonnen Reis bekommen wird. Ein weiterer Tauschvertrag sieht eine Lieferung von 15.000 Tonnen Kichererbsen und 10.000 Tonnen Linsen aus Russland gegen 15.000 Tonnen Mandarinen und 10.000 Tonnen Kartoffeln aus Pakistan vor.

Gegenüber der Nachrichtenagentur TASS kommentierte Pakistans Vize-Handelsminister Nasir Hamid, dass Moskau und Islamabad bei Transaktionen mit Schwierigkeiten konfrontiert seien. Die Entscheidung der beiden Landwirtschaftsunternehmen bezeichnete er als "historisch".

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