Black Monday in Asien: Warren Buffett profitiert vom rechtzeitigen Aktienverkauf

Rezessionsängste lassen Börsen weltweit einbrechen. Am Montag erlebten die asiatischen Aktienmärkte einen drastischen Rückgang, der auf wachsende Rezessionsängste in den USA und verzögerte Zinssenkungen der Federal Reserve zurückzuführen ist.

Von Hans-Ueli Läppli

Die Sorge vor einer wirtschaftlichen Abkühlung in der größten Volkswirtschaft der Welt veranlasste Anleger dazu, in sichere Anlagen zu flüchten und auf baldige Zinssenkungen zur Stabilisierung des Wachstums zu spekulieren.

Laut einer aktuellen Studie von Goldman Sachs ist die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den kommenden zwölf Monaten gestiegen. Noch pessimistischere Einschätzungen kommen von JPMorgan, deren Analysten die Rezessionswahrscheinlichkeit in den USA sogar auf 50 Prozent erhöhen.

Goldman Sachs erwartet nun Zinssenkungen der Fed im September, November und Dezember um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Die Börse signalisiert jedoch, dass es möglicherweise bereits zu spät ist und die Fed den Zeitpunkt für Zinssenkungen verpasst hat.

In Tokio brach der Nikkei-Index, der 225 Werte umfasst, um 15 Prozent ein und steuert damit auf den größten Dreitagesverlust seit 2011 zu.

Im asiatischen Devisenhandel legte der japanische Yen gegenüber dem Dollar zu Handelsbeginn deutlich zu. Dieser Anstieg wurde durch schwache US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag ausgelöst, die die Rezessionsängste verstärkten und Spekulationen über mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank Fed befeuerten.

In Europa beginnen die Börsen den Handel mit einem Rückgang von über 2 Prozent.

Ein Lichtblick in dieser angespannten Lage ist Warren Buffett, der als einer der bekanntesten Investoren gilt.

Buffett hat kürzlich nahezu die Hälfte seiner Apple-Aktien verkauft. Die Investorenlegende scheint sich defensiver aufzustellen, während seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway insbesondere im Versicherungsgeschäft glänzt.

Warren Buffett hat überraschend die Hälfte der Apple-Aktien seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway verkauft, was rund 80 Milliarden Dollar einbringt. Dies geht aus den am Samstag veröffentlichten Quartalszahlen des Unternehmens hervor.

Apple war lange die größte Beteiligung von Berkshire Hathaway, machte aber nach dem Verkauf Ende Juni noch etwa 30 Prozent des Portfolios aus. 

Der umfassende Verkauf könnte auf bevorstehende Marktturbulenzen hindeuten. Buffett hatte bereits im ersten Quartal 2024 Teile seiner Apple-Aktien verkauft, um von steuerlichen Vorteilen zu profitieren. Die US-Regierung plant eine Erhöhung der Steuer auf Kapitalgewinne, was möglicherweise auch diesen aktuellen Verkauf beeinflusst hat.

Berkshire Hathaway hält nun Rekord-Cash-Reserven von 224,2 Milliarden Dollar, ein Anstieg gegenüber 121,8 Milliarden Dollar Ende 2023. 

Buffett reduziert sein umfangreiches Aktienportfolio weiter und setzt zunehmend auf US-Staatsanleihen.

Für den Investor bleibt das Motto: Cash is King.

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