Seit Dienstag ist die Islamische Republik Iran ein volles Mitglied der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ). Präsident Ebrahim Raisi hat bei dem jüngsten Online-Gipfel der Staatengruppe insbesondere dem indischen Regierungschef Narendra Modi für die Aufnahme gedankt. Die SOZ-Mitgliedschaft werde die wirtschaftliche Entwicklung seines Landes fördern, sagte der Iraner. Das Potenzial der Organisation sei enorm und die Staatengruppe spiele eine führende Rolle bei der Entwicklung der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmerstaaten.
Raisi hob darüber hinaus die Bedeutung der SOZ für die kollektive Sicherheit und den gegenseitigen Respekt vor der Souveränität eines jeden Teilnehmerstaates hervor. In diesem Zusammenhang kritisierte der Iraner die Hegemonie des Westens im wirtschaftlichen Bereich. Er schlug vor, gegen die Vorherrschaft des US-Dollars gemeinsam vorzugehen.
"Zur Hegemonie des Westens trägt die Hegemonie des US-Dollars bei. Um ein neues wirtschaftliches System zu schaffen, muss man auf den US-Dollar verzichten und bei zwischenstaatlichen Zahlungen die jeweiligen Nationalwährungen nutzen."
Der Politiker plädierte dafür, diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Teheran begrüße alle modernen Zahlungsinstrumente, die Transaktionen zwischen den SOZ-Mitgliedsstaaten und ihren Partnern erleichtern könnten.
Zugleich kündigte Raisi an, dass Teheran seine Kooperation mit Moskau ausbauen werde. Ihm zufolge möchten die beiden SOZ-Mitglieder neue Transportrouten in der Region schaffen. Der Iraner erwähnte besonders die geplante Eisenbahnstrecke zwischen den iranischen Städten Rascht und Astara am Kaspischen Meer, deren Bau Raisi und der russische Präsident Wladimir Putin im Mai vereinbart hatten. Raisi zufolge soll diese als Teil des Nord-Süd-Transportkorridors gedachte Strecke zusätzliche Logistik-Ketten schaffen und Waren leichter auf verschiedene Märkte gelangen lassen.
Angesichts der westlichen Sanktionen gegen Russland hatten Moskau und Teheran im vergangenen Jahr ihre wirtschaftliche Kooperation deutlich ausgebaut. Nach offiziellen Statistiken verdreifachte sich der Warenumsatz zwischen den beiden Ländern von umgerechnet knapp 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2019 auf rund 4,2 Milliarden Euro im Jahr 2022.
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