Windräder zu häufig defekt – Aktien von Siemens Energy stürzen ab

Der Aktienkurs von Siemens Energy hat allein am Freitag bis zu 36 Prozent verloren, da die Windturbinen einer Tochtergesellschaft häufig defekt sind.

Der Wert der Aktien von Siemens Energy fiel am Freitag um mehr als 30 Prozent. Unmittelbarer Auslöser war die nach unten korrigierte Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2022/23.

Grund für Letzteres waren wiederum Probleme bei der in Spanien ansässigen Tochtergesellschaft Siemens Gamesa, die Windturbinen herstellt. Die Aktien von Siemens, das zu mehr als einem Drittel an Siemens Energy beteiligt ist, verloren am Freitag ebenfalls, nämlich 3,1 Prozent. Die Gewinnwarnung von Siemens Energy kam am Donnerstagabend und zog die erst im Mai gesenkte Gewinnprognose zurück. Dabei war auch in der ursprünglichen Gewinnprognose bereits ein Verlust in sechsstelliger Höhe eingeplant. 

Hintergrund sind bekanntgewordene Qualitätsprobleme bei bereits installierten Windrädern, die zu häufigen Ausfällen und Stillstand geführt haben. Siemens Gamesa sieht sich potenziell mit Gewährleistungsansprüchen von mehr als einer Milliarde Euro konfrontiert, die in den kommenden Jahren eingefordert werden könnten.

Die Qualitätsprobleme bei den Windrädern kamen bei einer Überprüfung zum Vorschein, nachdem es mehr Ausfälle als erwartet gegeben hatte. Noch ist nicht klar, wie viele Reparaturen nötig sein werden. 

Die Qualitätsprobleme bei Gamesa belasten Siemens Energy seit längerer Zeit. Der im März vergangenen Jahres nach Spanien als Sanierer entsandte Jochen Eickholt findet bei Gamesa immer neue Probleme. 

Dennoch glaubt man bei Siemens Energy ausdrücklich weiter an die Zukunft der Windkraft. Sie werde, heißt es in München, für die Energiewende gebraucht und könne profitabel sein. 

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