Russland wirft Euro aus Staatsfonds

Die russische Regierung will den Anteil an Euro-Devisen an ihren Einlagen im Staatsfonds, der sich hauptsächlich aus Einnahmen aus dem Energieexport finanziert, noch im laufenden Jahr auf Null reduzieren.

Der stellvertretende russische Finanzminister Wladimir Kolytschew hat erklärt, dass der Anteil an Euro im russischen Nationalen Vermögensfonds (NWF) im Laufe des Jahres 2023 auf Null reduziert werden soll, da Moskau sein Engagement in den Währungen "unfreundlicher" Länder weiter verringere. Kolytschew antwortete am Donnerstag auf die Frage eines Journalisten, was mit den auf den Konten des NWF verbliebenen Devisen in der EU-Währung geschehe:

"Er [der Euro] wird definitiv in diesem Jahr auf Null zurückgesetzt."

Der Politiker fügte hinzu, dass das Ministerium die Struktur des NWF schrittweise an die neuen Standards anpassen werde, sodass nur noch Rubel, chinesische Yuan und Gold dort verbleiben sollen.

Das Ministerium hatte zuvor eine neue Regulierungsstruktur für die Vermögenswerte des NWF veröffentlicht, die die Möglichkeit von Investitionen in US-Dollar vollständig ausschließt und flexible Anteile an anderen Vermögenswerten vorsieht. Nach den neuen Bestimmungen wurde der maximale Anteil von Yuan und Gold im NWF auf 60 beziehungsweise 40 Prozent verdoppelt. In der Zwischenzeit wurden die Guthaben in britischen Pfund und japanischen Yen auf Null reduziert.

Der NWF, dessen Einnahmen sich aus den russischen Ölexporten speisen, wurde geschaffen, um das nationale Rentensystem zu stützen und bei Bedarf Haushaltsdefizite zu decken. Das Vermögen des Fonds belief sich am 1. Februar auf 155,3 Milliarden US-Dollar.

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