In Irland sind inzwischen über 200 Medikamente nicht verfügbar, darunter von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als essenziell eingestufte. Das berichten übereinstimmend britische und irische Medien unter Berufung auf eine aktuelle Studie.
Der Mangel an lieferbaren Medikamenten umfasst auch Mittel gegen Bluthochdruck, Lungenerkrankungen und Erreger wie Streptokokken. Gerade im Bereich der Penizillin-basierten Antibiotika gebe es einen umfassenden Engpass.
Der Mangel habe gegenüber dem Vormonat zugenommen. Mit insgesamt 212 nicht lieferbaren Medikamenten seien dies 25 mehr als im Vormonat. 40 Prozent der nicht lieferbaren Medikamente haben nur einen Anbieter, der damit über eine Monopolstellung verfügt.
Bereits im Dezember machte der deutsche Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt auf eine ähnlich dramatische Situation in Deutschland aufmerksam. Auch in Deutschland fehlen mehr als 300 Arzneimittel, darunter Basismedikamente wie Blutdrucksenker und Fiebersäfte für Kinder, aber auch Mittel gegen Krebs. Reinhardts Vorschlag der Einrichtung von Medikamenten-Flohmärkten im Rahmen der Nachbarschaftshilfe als Reaktion auf den Mangel stieß allerdings auf breites Unverständnis. Der Vorschlag wurde umgehend zurückgezogen.
Verantwortlich für den Mangel sind gestörte Lieferketten und eine durch die Globalisierung bedingte Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer.
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