Airbus will auf Titan aus Russland verzichten: "Eine Sache von Monaten, nicht von Jahren"

Infolge des Ukraine-Kriegs verzichten westliche Staaten und Unternehmen nach und nach auf Rohstoffe aus Russland. Nach Gas und Öl ist nun Titan an der Reihe. Der Flugzeugbauer Airbus will in einigen Monaten auf das wichtige Leichtmetall aus Russland völlig verzichten.

Michael Schoellhorn, der Leiter der Verteidigungs- und Raumfahrtsparte von Airbus, hat auf einer Pressekonferenz am Donnerstag in München angekündigt, dass der europäische Flugzeughersteller auf Titan aus Russland vollständig verzichten werde. Der Prozess der "Abkopplung" sei schon im Gange. Schoellhorn wurde von der Agentur Reuters mit den Worten zitiert:

"Das wird eine Sache von Monaten sein, nicht von Jahren."

Zwar könne er kein konkretes Datum nennen, denn es handele sich um einen relativ schwierigen Prozess, der mit der Zertifizierung und anderen Anforderungen der Branche zu tun habe, aber es werde passieren, sagte der Airbus-Vertreter.

Schoellhorn zufolge habe der Flugzeugbauer schon in seiner Rüstungssparte auf jegliche Verwendung von Titan aus Russland verzichtet. Bei der Produktion von zivilen Flugzeugen werde Airbus dagegen noch "eine kurze Weile" auf Lieferungen aus Russland angewiesen sein.

"Derzeit bezieht Airbus noch einen gewissen Anteil an Titan aus Russland, aber wir sind eindeutig auf dem Weg, uns davon unabhängig zu machen."

Reuters schrieb unter Berufung auf Branchenkreise, dass Airbus nun mehr Titan in den USA und Japan kaufe. Sein Konkurrent Boeing hat nach eigenen Angaben alle Lieferungen des wichtigen Leichtmetalls aus Russland ausgesetzt.

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