Iran wird Autos aus eigener Produktion im Wert von 300 Millionen US-Dollar nach Russland liefern. Eine entsprechende Absichtserklärung sei von Vertretern Moskaus und Teherans am Montag unterzeichnet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Fars unter Verweis auf Mohammadresa Nadschafi-Manesch, den Vorsitzenden des iranischen Verbands der Triebwerks- und Ersatzteilhersteller.
Nadschafi-Manesch erklärte, dass Russland neben Venezuela einen "guten" Markt für den Export iranischer Pkw darstelle. Die bisherigen Exporte nach Armenien und Aserbaidschan sprächen bereits für die Qualität iranischer Automobile, fügte er hinzu. Für den Ausbau des Exports kündigte Nadschafi-Manesch gleichzeitig weitere Qualitätsverbesserungen an.
Iran, das seit Jahrzehnten unter westlichen Sanktionen steht, hatte in den vergangenen Jahren eine eigene Autoindustrie entwickelt, bei der auch die Bauteile meist aus heimischer Produktion stammen. Die Automobilindustrie wurde nach der Ölindustrie zum zweitbedeutendsten Wirtschaftszweig der Islamischen Republik.
Nachdem zahlreiche europäische, US-amerikanische und japanische Autohersteller Russland verlassen hatten, versucht nun Iran Khodro, der größte Autohersteller im Mittleren Osten, sich auf dem russischen Markt zu etablieren.
Nach dem Stand von Juli 2022 sind laut der Statistikagentur Autostat 10.400 Autos von Iran Khodro in Russland gemeldet. Dabei handelt es sich meist um das Model Samand, einen Pkw der C-Klasse, der auf dem Peugeot 405 basiert. Im Rahmen der kommenden Exporte könnte laut der Zeitung Kommersant unter anderem die seit vergangenem Jahr produzierte Limousine Tara geliefert werden, die ihrerseits auf dem Peugeot 301 basiert.
In langfristiger Perspektive beabsichtigen iranische Autohersteller, eigene Produktionsstätten in Russland zu öffnen. Die von Kommersant befragten Experten erklärten, dass Russland von iranischer Erfahrung im Aufbau einer Autoindustrie unter Sanktionsdruck profitieren könnte.
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