Die russische Unternehmensgruppe Uralchim-Uralkali hat nach Gesprächen mit den Vereinten Nationen eine Vereinbarung über humanitäre Lieferungen von Düngemitteln nach Afrika erzielt. Wie der Generaldirektor des Unternehmens Uralchim, Dmitri Konjajew, am Samstag der Nachrichtenagentur TASS sagte, habe sein Chemiebetrieb am 8. November einen Vertrag über eine erste Lieferung von Düngemitteln in die Republik Malawi unterzeichnet. Es handele sich um 20.000 Tonnen Komplexdünger der Marke NPKS 27-6-6-2.
"Die Unternehmensgruppe Uralchim-Uralkali arbeitet mit der UNO aktiv daran, unentgeltliche Lieferungen von mehr als 262.000 Tonnen Mineraldüngern nach Afrika zu organisieren, die in EU-Ländern eingefroren worden sind. Es sind schon Vereinbarungen über die Ausfuhr von Düngern getroffen, die sich in den Niederlanden, Belgien und Estland befinden."
Konjajew fügte hinzu, dass die Verteilung der Düngemittel an konkrete Länder über die Afrikanische Union koordiniert werde. Für die Lieferungen komme das russische Unternehmen auf.
Die Vereinten Nationen bestätigten diese Informationen. Demnach solle in der kommenden Woche ein Frachter mit gespendeten Düngemitteln nach Malawi auslaufen. Zuvor hatte die UNO die internationale Gemeinschaft aufgerufen, Hindernisse für den Export von Düngemitteln aus Russland aus dem Weg zu räumen. Die Welt könne es sich nicht leisten, dass die weltweiten Probleme bei der Verfügbarkeit von Düngemitteln zu einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit führten, teilte die Organisation am Freitagabend nach Gesprächen mit dem russischen Vizeaußenminister Sergei Werschinin und seiner Delegation in Genf mit.
Am 19. November läuft der im Juli geschlossene Getreidedeal aus, der ukrainische Exporte von Lebensmitteln durch das Schwarze Meer möglich macht. Damit das unter der Vermittlung der UN und der Türkei zustande gekommene Abkommen fortgesetzt werden kann, macht Russland zur Bedingung, dass russische Lebens- und Düngemittel trotz der westlichen Sanktionen exportiert werden können, wie das im Dokument verankert ist. Zwar zielen die Restriktionen nicht direkt auf diese Exporte. Sie machen es den russischen Unternehmen aber schwer, Häfen in der EU anzulaufen, Zahlungen abzuwickeln und ihre Schiffe versichern zu lassen.
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