8 Prozent mehr: Warnstreiks für Lohnsteigerung unterhalb der Inflationsrate

Am Samstag begannen erste Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten 8 Prozent mehr Lohn. Angesichts einer Inflation von über 10 Prozent ist das ein Reallohnverlust. Arbeitgeber bieten eine Einmalzahlung an.

Mit ersten Warnstreiks will die IG-Metall ihre Lohnforderungen durchsetzen. In der Nacht zum Samstag haben erste Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie begonnen. 

Die Gewerkschaft fordert 8 Prozent mehr Lohn und eine Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Die Arbeitgeber boten bisher eine Einmalzahlung bei einer Laufzeit von 30 Monaten. 

Bei einer Inflationsrate von derzeit über 10 Prozent fordert die Gewerkschaft damit für ihre Mitglieder einen Reallohnverlust. Bereits im vergangenen Jahr sanken die Tariflöhne. Für dieses Jahr wird angesichts der hohen Inflation ein drastischer Einbruch bei den Reallöhnen erwartet.

Trotz der im Hinblick auf die hohe Inflation bescheidenen Lohnforderung geht die Diskussion um die Lohn-Preis-Spirale weiter. So warnt Hagen Lesch vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln vor hohen Forderungen. Sie seien ein "fatales Signal". 

Die IG Metall dagegen warnt vor zu niedrigen Abschlüssen, da dies die Kaufkraft senken und somit die Rezession verstärken und verlängern würde. 

Kritiker halten gerade deshalb die Lohnforderung der IG Metall für zu niedrig. Die Gewerkschaft verweist darauf, dass es nicht allen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie angesichts der steigenden Energiepreise gut gehe. Viele Betriebe könnten sich höhere Lohnanhebungen nicht leisten.

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