Die Inflation in Tschechien ist im September im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent gestiegen, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Dies geht aus den offiziellen Statistiken hervor, die das tschechische Statistikamt am Dienstag veröffentlichte.
Es handelt sich um die höchste Jahresrate seit Dezember 1993, worauf lokale Medien verwiesen.
Die tschechische Statistikbehörde erklärte, der Anstieg sei hauptsächlich auf die höheren Preise im Wohnungssektor zurückzuführen, insbesondere auf den massiven Anstieg der Preise für Versorgungsleistungen. Strom verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 37,8 Prozent, Erdgas um 85,9 Prozent und feste Brennstoffe um 55,8 Prozent. Auch der Anstieg der Lebensmittelpreise war ein wichtiger Faktor. Pavla Sediva, Leiterin der Abteilung für Verbraucherpreisstatistik des Statistikamtes, erklärte:
"Im September beschleunigte sich der Preisanstieg im Jahresvergleich erneut und erreichte 18 Prozent. Preise aus dem Wohnungssektor trugen am meisten zu dieser Beschleunigung bei, insbesondere die Preise für Energie und Brennstoffe, die um fast 50 Prozent höher waren als im Vorjahr."
Im August hatte sich die Inflation in der Tschechischen Republik nach 13 Monaten des Anstiegs auf eine Jahresrate von 17,2 Prozent abgeschwächt. Im Vergleich zum Vormonat betrug der Preisanstieg im September 0,8 Prozent.
Nach Angaben der Tschechischen Nationalbank dürfte die derzeitige Rate den Höhepunkt der Inflation darstellen, die im nächsten Jahr einen Abwärtstrend aufweisen und bis zur ersten Hälfte des Jahres 2024 auf ein Niveau in der Nähe ihres Ziels von zwei Prozent sinken soll.
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