Preisauftrieb bei Wohneigentum verlangsamt sich

Die Preise für Wohnimmobilien sind im Vergleich zum Vorjahresquartal um 10,2 Prozent gestiegen. Insgesamt hat sich der Preisauftrieb verlangsamt. Dennoch lag die Veränderungsrate zum fünften Mal in Folge über der 10-Prozent-Marke.

Von Gert Ewen Ungar

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die Preise für Wohneigentum auch im zweiten Quartal deutlich gestiegen. Die Veränderung gegenüber dem Vorjahresquartal weist einen Preisanstieg um 10,2 Prozent aus. Es ist der fünfte Anstieg oberhalb der Zehn-Prozent-Marke in Folge. Auch gegenüber dem Vorquartal ist der Anstieg mit 2,5 Prozent erheblich. 

Trotz einer Verlangsamung des Preisauftriebs hat sich Wohneigentum im Jahresvergleich erneut deutlich verteuert. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. In dünn besiedelten ländlichen Regionen war der Anstieg am deutlichsten, gefolgt von den großen Städten. In den sieben deutschen Metropolen stiegen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser im Schnitt um mehr als 12,2 Prozent und für Eigentumswohnungen um immerhin noch 10,6 Prozent. 

Konterkariert wird die Entwicklung am Häusermarkt von einer insgesamt rückläufigen Zahl an Baugenehmigungen. Die Zahl der neu genehmigten Wohnungsbauten sank im August im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über zwei Prozent ab. 

Das von Finanzminister Christian Lindner zu Jahresbeginn anvisierte Ziel von über 400.000 Neubauten pro Jahr wird in diesem Jahr deutlich verfehlt. Die Zahl von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr ist ohnehin niedrig angesetzt. Wie der Deutsche Mieterbund bereits im vergangenen Jahr ermittelte, fehlen in Deutschland 1,5 Millionen Wohnungen. Vor allem Bereich von Sozialwohnungen und in der Bereitstellung von günstigem Wohnraum herrscht in Deutschland großer Nachholbedarf. 

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