Vor dem Hintergrund des Energieengpasses in Europa und des bevorstehenden Winters hat der größte US-LNG-Exporteur, Cheniere Energy, vor einer möglichen Energiekrise gewarnt.
Wegen begrenzter Vorräte weltweit könnte es diesen Winter "wirklich, wirklich knapp" werden. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den Cheniere Energy Executive Vice President für globalen Handel, Corey Grindal.
Cheniere, das in diesem Jahr 70 Prozent seiner Produktion nach Europa geliefert hat, sagte auch, dass eine Wiederbelebung der LNG-Nachfrage aus China die Energiekrise in Europa noch verschärfen könnte. Denn angesichts einer angespannten Marktsituation könnte die Nachfrage aus China zu einem intensiven Wettbewerb führen.
Grindal sagte auf einer Gastech-Konferenz in Mailand am Donnerstag:
"Letztlich wird es darauf ankommen, wie knapp der Markt ist, wie kalt es ist und wie die staatliche Politik und industrielle Rationierung funktionieren."
Außerdem stellte Grindal fest, dass die derzeitige Preissituation darauf hindeute, dass die LNG-Lieferungen weiterhin nach Europa gehen würden. Die Preise, die im Jahr 2020 bei zwei US-Dollar pro Million British Thermal Units (MMBtu) lagen, sind im August auf 57 US-Dollar pro MMBtu hochgeschnellt.
Die USA haben in diesem Jahr den Export des Kraftstoffs in die EU erhöht und von den hohen Preisen in der Region sehr profitiert. Zuvor wandten sich die EU-Länder dem LNG zu, da Russland, Europas größter Gaslieferant, infolge der westlichen Sanktionen gegen Moskau die Gaslieferungen eingestellt hatte. Somit kann Europa mit der schlimmsten Gasversorgungskrise aller Zeiten konfrontiert werden, da die Energiepreise in die Höhe schießen. Außerdem sind sowohl die Europäische Union als auch Großbritannien schon jetzt gezwungen, die Preise zu begrenzen und Wege zu finden, den Verbrauch zu senken.
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