Die beiden staatlichen Energieunternehmen Gazprom aus Russland und CNPC aus China haben am Dienstag mehrere Vereinbarungen unterzeichnet.
Diese Vereinbarungen ergänzen ein im Februar geschlossenes Abkommen, das die Erhöhung der Gaslieferungen ab 2023 über die östliche Route einer Pipeline zwischen China und Russland vorsieht. Damit wird auch die Energieallianz der beiden Länder gestärkt – in einer Zeit, in der die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen wegen der Ukraine und anderer Probleme angespannt sind.
Der Vorstandsvorsitzende von Gazprom, Alexei Miller, teilte in einer Erklärung auf der Unternehmenswebseite mit, die Möglichkeit, Zahlungen in russischen Rubeln und chinesischen Yuan zu leisten, sei für Gazprom und die staatliche chinesische CNPC "von gegenseitigem Nutzen".
Der russische Präsident Wladimir Putin sagte am 7. August, dass China Gazprom für sein Gas im Verhältnis 50:50 zwischen dem Rubel und dem Yuan bezahlen werde. Gazprom hält das Monopol für russische Gasexporte über Pipelines. Das Unternehmen erklärte, dass der lineare Teil der Gaspipeline vom Kowyktinskoje-Feld in der Region Irkutsk zum Tschajandinskoje-Feld in Jakutien fast fertiggestellt sei. Es wird erwartet, dass das Gas aus dem Kowyktinskoje-Feld noch vor Ende 2022 zur Pipeline "Power of Siberia" fließe, so das Unternehmen. Gazprom erklärte diesbezüglich:
"Die Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen von Gazprom zur Erhöhung des Volumens der Gaslieferungen nach China im Jahr 2023 wird sichergestellt."
Im Februar hatten China und Russland einen 30-Jahres-Vertrag über die Lieferung von 10 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr unterzeichnet. Gazprom teilte mit, dass die wichtigsten technischen Parameter für die Lieferungen festgelegt worden seien und das Unternehmen mit der weiteren Planung der Gaspipeline begonnen habe.
Russland liefert Gas nach China über seine Pipeline "Power of Siberia", die im Jahr 2019 in Betrieb genommen wurde; und darüber hinaus durch die Verschiffung von Flüssigerdgas (LNG). Das Land hat im Jahr 2021 insgesamt 16,5 Milliarden Kubikmeter Gas nach China exportiert.
Nach früheren Plänen sollte Russland den jährlichen Gastransport über die Pipeline nach China bis 2025 von 5 Milliarden Kubikmeter im ersten Jahr auf 38 Milliarden Kubikmeter erhöhen. CNPC, die Muttergesellschaft von PetroChina, teilte am Mittwoch mit, sie habe mit Gazprom eine Vereinbarung über die Power of Siberia-Gaspipeline unterzeichnet. Das Unternehmen nannte aber keine weiteren Einzelheiten.
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