Das russische Erdgasförderunternehmen Gazprom hat verlautbart, dass zusammen mit dem staatlichen chinesischen Ölkonzern Sinopec (CNPC: China National Petroleum Corporation), dem weltweit fünftgrößten Unternehmen, für die Gaslieferungen über die Pipeline "Kraft Sibiriens" (russisch Сила Сибири) nach China die Abrechnungen auf Rubel und Yuan umgestellt werden. In der Erklärung hieß es:
"Beim Treffen wurden zusätzliche Vereinbarungen zum langfristigen Vertrag über den Kauf und Verkauf von Gas über die Ostroute unterzeichnet. Insbesondere wurde der Übergang zu Abrechnungen für russische Gaslieferungen nach China in den nationalen Währungen der Länder – Rubel und Yuan – festgelegt."
Alexei Miller, der Vorstandsvorsitzende von Gazprom, bezeichnete die neue Zahlungsvereinbarung als eine für beide Seiten vorteilhafte, zeitnahe, zuverlässige und praktische Lösung. Der Gazprom-Chef unterstrich:
"Ich glaube, dass dies die Abrechnung vereinfachen, ein hervorragendes Beispiel für andere Unternehmen sein und der Entwicklung unserer Volkswirtschaften einen zusätzlichen Impuls verleihen wird."
Zudem besprachen der Gazprom-Chef und der Sinopec-Präsident und Vizevorsitzende Dai Houliang ein Projekt zur Lieferung von Gas aus Russland nach China über die alternative "Fernost-Route", mit dessen Planung Gazprom bereits begonnen hat. Auch die Umsetzung der beiden Gaspipelineprojekte "Kraft Sibiriens 2" in Russland und "Sojus Wostok" (zu Deutsch Union Ost) in der Mongolei, die das jeweilige russische und chinesische Gastransportsystem miteinander verbinden sollen, wurde angesprochen.
Russische Gaslieferungen nach China über "Kraft Sibiriens" waren Ende 2019 in Gang gekommen, wobei für die ersten fünf Jahre das Erreichen eines Volumens von 38 Milliarden Kubikmeter pro Jahr vorgesehen war. Im Jahr 2021 lieferte Gazprom über diese Pipeline 10,39 Milliarden Kubikmeter Gas nach China und übertraf damit den vertraglich für dieses Jahr vereinbarten Betrag bereits um 390 Millionen Kubikmeter.
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