Der saudi-arabische Öl- und Gasriese Saudi Aramco hat seine Verkaufspreise für Erdöl in der Region Asien unerwartet angehoben und damit weltweit Besorgnis über eine Verknappung des Angebots ausgelöst.
Wie Aramco am Sonntag mitteilte, erhöhte der weltgrößte Ölexporteur den offiziellen Juli-Preis für sein Flaggschiffprodukt, das leichte arabische Rohöl, um 2,10 Dollar pro Barrel (circa zwei Euro) gegenüber dem Juni-Preis. Die Preiserhöhung lag weit über den Markterwartungen von einem bis 1,50 Dollar, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Marktanalysten.
Die Brent-Rohöl-Benchmark stieg am Montagmorgen um 42 Cent auf über 120 Dollar (112 Euro) pro Barrel, während die US-Benchmark West Texas Intermediate (WTI) um 35 Cent zulegte und über 119 Dollar pro Barrel gehandelt wurde. Somit näherte sich die Erdölsorte einem Dreimonatshoch an.
Anfang Juni hatten die OPEC-Mitgliedsstaaten und die mit ihnen verbündeten Produzenten Pläne angekündigt, die Ölproduktion in den kommenden Monaten um 648.000 Barrel pro Tag statt der geplanten monatlichen Steigerung von 432.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Dies geschah nach einem weltweiten Preisanstieg im Mai, der auf die Besorgnis über die westlichen Sanktionen gegen die Ukraine und deren mögliche Auswirkungen auf die russischen Ölexporte zurückzuführen ist.
Analysten gehen davon aus, dass die Ölpreise trotz der von der OPEC versprochenen Produktionssteigerung weiter steigen werden. Angesichts des Nachfrageschubs in den USA im Sommer, der Lockerung der COVID-19-Sperren in China und der Ungewissheit über die russischen Lieferungen sehen sie diese als unzureichend an.
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