Sri Lanka beschlagnahmt Aeroflot-Flugzeug

Die Behörden in Sri Lanka haben ein ziviles Flugzeug der russischen Fluggesellschaft Aeroflot mit einem Flugverbot belegt und beschlagnahmt. Das berichtete die lokale Zeitung News First am Freitag.

Berichten zufolge hat das Oberste Handelsgericht in Colombo den Befehl zur Beschlagnahme eines Zivilflugzeugs der russischen Fluggesellschaft Aeroflot aufgrund einer Klage des irischen Unternehmens Celestial Aviation Trading Limited erlassen. Das in Dublin ansässige Unternehmen ist mit dem Flugzeugvermieter GECAS verbunden. Das Flugzeug wurde mit einem Flugverbot belegt und beschlagnahmt.

Nachdem westliche Staaten Sanktionen über Russland verhängt hatten, verlangten die Flugzeugvermieter von Moskau die Rückgabe der geleasten Flugzeuge, da sie Sekundärsanktionen befürchteten und die Beschränkungen sie daran hinderten, finanzielle Beziehungen zu russischen Luftfahrtunternehmen zu unterhalten.

Russland behielt jedoch den Großteil der Flugzeuge mit der Begründung, dass die Forderung nach Rückgabe der Flugzeuge gegen die Leasingverträge verstoße. Man begann damit, die Flugzeuge im Land zu registrieren, damit sie weiter betrieben werden konnten. Nach Angaben des Portals Airfleets erhielt das in Sri Lanka festgehaltene Flugzeug Ende April eine russische Registrierung, davor war es auf den Bermudas registriert.

Aeroflot teilte mit, dass für den 8. Juni eine Anhörung über die Freigabe des Flugzeugs angesetzt ist. Der russische Reiseveranstalter Intourist teilte der Presse mit, dass Personen, die auf den Heimflug mit dem festgehaltenen Flugzeug warteten, in einem nahe gelegenen Hotel untergebracht wurden.

Die im Februar verhängten EU-Sanktionen verbieten die Lieferung von Zivilflugzeugen und Ersatzteilen nach Russland sowie deren Wartung und Versicherung. Darüber hinaus verpflichteten die Sanktionen die Leasinggeber, ihre bestehenden Verträge mit russischen Fluggesellschaften zu kündigen.

Anfang März informierte die Föderale Agentur für Luftverkehr die Fluggesellschaften über Fälle, in denen Flugtüchtigkeitszeugnisse für im Ausland registrierte Flugzeuge annulliert wurden. Mitte März setzte die Zivilluftfahrtbehörde der Bermudas die Flugtüchtigkeitszeugnisse von Flugzeugen russischer Fluggesellschaften aus, die auf den Bermudas registriert sind. Moskaus Versuche, die Flugzeuge im eigenen Land neu zu registrieren, stießen auf Kritik, da einige Länder die Sicherheit von Flugzeugen, die nicht von international anerkannten Stellen kontrolliert werden, in Frage stellen.

Ende Mai sperrten die chinesischen Luftfahrtbehörden ihren Luftraum für Boeing- und Airbus-Flugzeuge russischer Fluggesellschaften, da die "doppelte Registrierung" dieser Flugzeuge nicht den internationalen Anforderungen entspricht.

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