In der Eurozone hat die Inflationsrate erneut auf einen Rekordstand erreicht. Im Mai stiegen die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 8,1 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat nach einer ersten Schätzung am Dienstag in Luxemburg mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate noch bei 7,4 Prozent gelegen, wobei die Volkswirte im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 7,8 Prozent gerechnet hatten.
Die Inflationsrate im Euroraum war seit Einführung der Gemeinschaftswährung als Buchgeld im Jahr 1999 noch nie so hoch. Seit dem Sommer 2021 hat sich die Teuerung kontinuierlich verstärkt, wobei zuletzt bereits Rekordwerte erreicht wurden. Der Krieg in der Ukraine und die harten Corona-Maßnahmen in China verschärften den Preisauftrieb noch zusätzlich.
Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt mit 0,6 Prozent gerechnet.
Getrieben wurde die Teuerung einmal mehr durch einen extrem starken Anstieg der Preise für Energie, die sich zum Vorjahresmonat um 39,2 Prozent verteuerte. Lebens- und Genussmittel waren 7,5 Prozent teurer als noch vor einem Jahr. Der Preisschub beschleunigte sich dabei weiter.
Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent wird damit noch deutlicher überschritten. Eine erste Zinserhöhung haben Notenbankvertreter der EZB nach langem Zögern zuletzt für Juli 2022 signalisiert. In anderen Ländern – wie etwa den USA und Großbritannien – haben die Währungshüter den Leitzins hingegen bereits deutlich angehoben.
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(dpa/rt)