RBK verweist in ihrem Bericht vom Mittwoch auf zwei Quellen auf dem Finanzmarkt. Demnach habe die Deutsche Bank die Beziehungen zu einer Reihe großer russischer Banken abgebrochen, die bei ihr Korrespondenzkonten in Euro eröffnet hatten. Um welche Finanzinstitute es sich konkret handelt, ist unklar. Die Deutsche Bank soll die betroffenen Banken im März über die Schließung informiert haben. Die Konten hätten bis einschließlich 7. April funktioniert und seien am 20. April geschlossen worden, sagte einer der Gesprächspartner von RBK. Er fügte hinzu, dass die Entscheidung viele große Kreditinstitute betreffe.
"Die Deutsche Bank hat jetzt noch ein paar Korrespondenzkonten bei kleinen russischen Banken, die nicht auffallen und nur wenige Transaktionen haben", bestätigte eine weitere Quelle. Falls die Anzahl der Transaktionen steige, würde die Deutsche Bank das jeweilige Konto ebenfalls schließen.
Die Deutsche Bank hatte im März angekündigt, ihr Geschäft in Russland herunterzufahren und dort kein Neugeschäft mehr zu machen. In einer Erklärung hieß es: "Gleichzeitig helfen wir unseren bestehenden nichtrussischen internationalen Kunden dabei, ihren Geschäftsbetrieb im Land zu verringern."
Wie RBK mit Verweis auf einen Firmenvertreter Anfang Mai berichtet hatte, habe auch die österreichische Bankengruppe Raiffeisen Bank International AG (RBI) beschlossen, die Korrespondenzkonten einiger russischer Banken zu schließen. Welche Banken von der Maßnahme betroffen sind, ist unklar. Die russische Tochter der Raiffeisenbank sei es jedenfalls nicht, erklärte die Quelle.
Ebenfalls im März hatte die EU den Ausschluss von sieben russischen Banken (VTB, Bank Rossija, Otkritie, Nowikombank, Promswjasbank, Sowkombank und WEB) aus dem Finanz-Kommunikationssystem SWIFT in Kraft gesetzt. Russlands größte Bank Sberbank sowie die Gazprombank sind vorerst verschont geblieben.
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