Tesla-Grünheide will expandieren: Weitere 100 Hektar Land auf der Wunschliste

Das US-Unternehmen Tesla beabsichtigt, sein bislang 300 Hektar großes Gewerbegrundstück in Grünheide (Landkreis Oder-Spree) in Brandenburg erheblich zu erweitern. Benötigt werde weiteres Gelände für zusätzliche Lagerflächen und einen Güterbahnhof. Dafür ist allerdings noch die Zustimmung der Gemeinde Grünheide erforderlich.

Der Berlin-Brandenburger öffentlich-rechtliche Regionalsender rbb24 will aus Behördenkreisen in Erfahrung gebracht haben, dass das US-Unternehmen Tesla als Hersteller von Elektroautos beabsichtigt, weitere größere Landgrundstücke in der Brandenburger Region um Grünheide im Landkreis Oder-Spree zu erwerben. Demnach habe das Unternehmen bei den zuständigen Behörden angekündigt, ein etwa 100 Hektar großes Gelände erwerben zu wollen. Die Flächen liegen "direkt östlich des Tesla-Geländes zwischen der Bahnlinie des RE1 und den Landstraßen L23 sowie L38", so lauten die Informationen von rbb24.

Der anvisierte Grund und Boden gehört dem Land Brandenburg. Laut Behördenkreisen wäre jedoch noch kein Kaufpreis benannt worden. Wenn die Landesbehörden pro Quadratmeter "den gleichen Preis verlangen wie für die ersten 300 Hektar, müsste Tesla für die zusätzliche Fläche rund 13 Millionen Euro zahlen", so lauten die Angaben des Senders.

Das US-Unternehmen hatte bereits im Jahr 2020 angekündigt, nach der finalen Eröffnung des Betriebes mit den Produktionsstätten auf dem jetzigen Gelände den Anschluss an den lokalen Schienenverkehr zu forcieren. Zulieferer sollen ihre Produkte mit Zügen in das Grünheider Werk liefern, die fertiggestellten Tesla-Automobile wiederum über die Schiene abtransportiert werden können. Daher sind nach dem möglichen Kauf der zusätzlichen Geländeflächen nicht nur Lagerplätze geplant, sondern wohl auch der Bau eines eigenen Güterbahnhofs. Auf dem jetzt schon genutzten Grundstück soll außerdem noch eine weitere Fabrik zur Produktion von Batteriezellen entstehen, so die Pläne von Tesla.

Der Sender berichtet zu dem logistischen Status quo des Tesla-Werks, dass von dem Gelände östlich des Betriebsgeländes rund sechs Hektar dem Stromversorger Edis gehören. Edis hat dort im vergangenen Jahr ein Umspannwerk gebaut, von wo aus auch der benötigte Strom zum Tesla-Werk fließt.

Um den Kauf und die beabsichtigten Baupläne umsetzen zu können, benötigt die Tesla-Geschäftsführung laut rbb24 jedoch noch die Bestätigung, dass die Grünheider Gemeindevertretung den Bebauungsplan für das Gelände entsprechend ändern lässt. Tesla will daher den Gemeindevertretern vorschlagen, die ersten Schritte dafür im Juni einzuleiten. In dem Prozedere müssen alle beteiligten Behörden der Planänderung zustimmen, so die Informationen in dem Rundfunkbeitrag.

Die Diskussionen zum Thema des erhöhten Wasserbedarfs für die Produktion und der weiterhin kontrovers diskutierten Situation einer möglichen Gefährdung des unmittelbar anliegenden Wasserschutzgebiets wird den Wasserverband Strausberg-Erkner ebenfalls weiterhin beschäftigen. Zudem wird sich mit Sicherheit erneut die weiterhin aktive Bürgerinitiative Grünheide zu Wort melden. Derzeit wächst auf dem zusätzlich anvisierten Gelände Kiefernwald. Weil davon auszugehen ist, dass diese Bäume nach einem Erwerb durch Tesla gefällt werden, muss das Unternehmen dafür – wie schon bei den Rodungen für das erste Tesla-Gelände – an anderer Stelle in Brandenburg neuen Wald anpflanzen, heißt es bei rbb24.

Da sich die begehrten 100 Hektar wie auch das bisherige Tesla-Gelände in einem Wasserschutzgebiet befinden, könnte es erneut zu Unruhen und erheblichen Diskussionen unter den Bewohnenern im Umfeld kommen. Daraus resultiert derzeit die Terminierung für einen realistischen Baubeginn der Erweiterungen auf "frühestens Juni 2023".

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