Russland vermeidet Zahlungsverzug

Russland begleicht seine am Mittwoch fälligen Staatsschulden in US-Dollar. Die Zahlungen erreichen trotz Transaktionsschwierigkeiten im Zusammenhang mit Sanktionen die Gläubiger rechtzeitig.

Russlands Dollarzahlungen auf zwei ausländische Anleihen haben die Gläubiger erreicht. Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt hielten Transaktionen wochenlang zurück und nährten Ängste vor einem Staatsbankrott.

Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag berichtete, hatte Russland am Freitag 564,8 Millionen US-Dollar für eine in diesem Jahr fällige Euromarkt-Anleihe sowie Zinsen in Höhe von 84,4 Millionen US-Dollar für eine Anleihe, die im Jahr 2042 ausläuft, gezahlt. Dabei erklärte Moskaus Finanzministerium, dass die Beträge in US-Dollar an die Londoner Zweigstelle von Citibank N.A. überwiesen wurden, die als Zahlstelle agiert.

Nach Bloombergs Quellen wurden die Zahlungen von größeren internationalen Verrechnungsstellen erhalten und bearbeitet. Außerdem bestätigten laut der Publikation vom Dienstag drei Investoren, dass ihre Depotbanken die Geldmittel erhalten hätten.

Zuvor hatte Moskau versucht, ausländische Halter von Eurobonds in Rubeln zu bezahlen, nachdem westliche Staaten fast die Hälfte der russischen Devisenreserven im Wert von über 300 Milliarden US-Dollar im Rahmen von Sanktionen für den Militäreinsatz in der Ukraine eingefroren hatten. Das US-Finanzministerium hinderte Russland daran, die in US-Banken verwahrten über 600 Millionen US-Dollar zur Begleichung von Staatsschulden zu verwenden. Das Ministerium erklärte, dass Moskau zwischen Ausschöpfung seiner Dollarreserven und Zahlungsverzug wählen sollte.

Russland wäre in Verzug geraten, wenn es seine Zahlungen auf Anleihen innerhalb einer 30-tägigen Frist, die am Mittwoch endet, nicht beglichen hätte. Moskau hob mehrmals hervor, dass Blockierungen von Zahlungen bedeuten würden, dass es der Westen sei, der Verpflichtungen nicht nachkomme.

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