Nach Berechnungen des Münchner ifo Instituts hat die Pandemie die deutsche Wirtschaftsleistung in den beiden vergangenen Jahren um zusammen 330 Milliarden Euro gedrückt. Statt zweimal um 1,3 Prozent zu wachsen, sei die Wirtschaft zwischenzeitlich geschrumpft.
"Dies entspricht einem volkswirtschaftlichen Verlust in Höhe von zusammen zehn Prozent der Wirtschaftsleistung des Jahres 2019", sagte ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser, der die Zahlen berechnet hatte, am Donnerstag. Künftige Wertschöpfungsverluste, etwa durch Ausfälle in der Bildung, seien dabei noch nicht berücksichtigt.
Ifo-Präsident Clemens Fuest sprach von der "schwersten Weltwirtschaftskrise seit der Großen Depression in den 30er-Jahren". Es sei daher richtig gewesen, dass die Bundesregierung die Wirtschaft entschlossen stabilisiert habe.
Folgen der Krise seien gestiegene Staatsschulden und eine schlechtere Bildung, aber auch ein Digitalisierungsschub, der die Wirtschaft mit Homeoffice und Online-Handel verändere.
Im Jahr 2020 brach die deutsche Wirtschaftsleistung um 4,6 Prozent ein und legte auf dem niedrigeren Niveau im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent zu. Die gesamtwirtschaftliche Leistung blieb laut Wollmershäuser damit spürbar unter ihren Möglichkeiten.
Das Institut der deutschen Wirtschaft hatte zuvor einen Wertschöpfungsausfall von 350 Milliarden Euro als Corona-Folgen errechnet.
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(dpa/rt de)