Russische Zentralbank setzt Kauf von Fremdwährungen für ungewisse Zeit aus

Die russische Zentralbank hat angekündigt, den Kauf von Fremdwährungen vorläufig einzustellen, um einen Kursverfall des Rubels zu stoppen. Die russische Währung erreichte zuvor ihren Mindestwert seit Ende 2020, nachdem die NATO die Verstärkung ihres Kontingents in Osteuropa angekündigt hatte.

Geopolitische Spannungen üben derzeit starken Druck auf den russischen Finanzmarkt aus. Aus diesem Grund hat die russische Zentralbank beschlossen, den Kauf von Fremdwährungen auf dem Inlandsmarkt auszusetzen, teilte die Regulierungsbehörde in einer Erklärung mit. Der Devisenkauf wurde am Montag um 15:00 Uhr Moskauer Zeit ausgesetzt. Damit solle der "Volatilität an den Finanzmärkten" begegnet werden. Die Entscheidung über die Wiederaufnahme des Devisenkaufs werde unter Berücksichtigung der tatsächlichen Lage getroffen. Die Regulierungsbehörde betonte, dass "sie über genügend Instrumente verfügt, um Gefahren der finanziellen Instabilität zu verhindern".

Hintergrund des Schritts ist die Schwäche der russischen Währung. Zuvor hatte der Dollarkurs 79 Rubel überschritten und erreichte damit den Höchstwert seit November 2020. Der Eurokurs betrug mehr als 89 Rubel und erreichte damit einen Höchstwert in den letzten sechs Monaten. Nach den Maßnahmen der Zentralbank entspannte sich die Lage ein wenig.

Auslöser des Rubelfalls ist die angespannte Lage rund um die Ukraine. Unter anderem hat die NATO angekündigt, ihre Präsenz in Osteuropa zu verstärken. Großbritannien hat bekannt gegeben, einen Teil des Botschaftspersonals aus Kiew abzuziehen.

Kremlsprecher Dmitri Peskow machte die "hysterischen und provokativen Handlungen" seitens des Westens für die Lage auf den Finanzmärkten verantwortlich. Die Stimmung, die derzeit an den weltweiten Aktienmärkten herrscht, bezeichnete er als pessimistisch. Peskow zeigte sich aber zuversichtlich, dass der Markt später zu seinen ursprünglichen Werten zurückkehren werde.

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