USA und China verschärfen Wettlauf um Vorherrschaft bei Seltenen Erden

Die US-Führung spricht seit Längerem von der Notwendigkeit, die Abhängigkeit von China im Bereich der Seltenen Erden loszuwerden. Nun haben US-Gesetzgeber einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, der dabei helfen soll. Rüstungsunternehmen soll verboten werden, die Mineralien aus China einzukaufen.

Ein überparteilicher Gesetzesentwurf, der Medienberichten zufolge am Freitag in den US-Senat eingebracht wurde, würde Rüstungsunternehmen dazu zwingen, bis zum Jahr 2026 keine Seltenen Erden mehr aus China zu beziehen. Das berichtete Reuters.

Der Gesetzentwurf sieht außerdem vor, dass das Pentagon einen permanenten Vorrat an strategischen Mineralien anlegen muss. Im Wesentlichen wird der Kauf von Kampfjets, Raketen und anderen Waffen im Wert von Milliarden von US-Dollar durch das Pentagon als Druckmittel eingesetzt, um die Auftragnehmer zu verpflichten, keine chinesischen Seltenen Erden mehr zu verwenden. Damit soll die heimische Produktion wiederbelebt werden. Ausnahmen seien nur in seltenen Fällen zulässig.

Seltene Erden sind eine Gruppe von 17 Elementen, die für eine Vielzahl von Branchen, von der Unterhaltungselektronik bis hin zu militärischer Hardware, von entscheidender Bedeutung sind. Sie stehen seit Langem im Mittelpunkt des Handelskriegs zwischen den USA und China. Die USA waren früher der weltweit größte Produzent dieser Mineralien, sind aber heute stark von Importen aus China abhängig.

Die Vereinigten Staaten verfügen derzeit nur über eine einzige Mine für Seltene Erden und sind nicht in der Lage, diese Mineralien zu verarbeiten. China hingegen ist für rund 80 Prozent der weltweiten Seltene-Erden-Produktion verantwortlich und verfügt über die größten Reserven.

US-Senator Tom Cotton, ein Republikaner aus Arkansas, sagte gegenüber Reuters:

"Die Beendigung der US-amerikanischen Abhängigkeit von China bei der Gewinnung und Verarbeitung von Seltenen Erden ist entscheidend für den Aufbau des US-amerikanischen Verteidigungs- und Technologiesektors."

Er bezeichnete die Entwicklung Chinas zum Weltmarktführer für Seltene Erden als "einfach eine politische Entscheidung der Vereinigten Staaten" und fügte hinzu, dass er hoffe, dass neue politische Maßnahmen Pekings Griff lockern würden.

Um seine Reserven aufzubauen, bezieht das Pentagon noch einen Teil der Rohstoffe aus China. Die neuen Anforderungen "sollten die Entwicklung von Seltenen Erden in unserem Land fördern", erklärte Cotton.

In den vergangenen zwei Jahren hat das US-Verteidigungsministerium Zuschüsse an Unternehmen vergeben, die sich um die Wiederaufnahme der US-Produktion von Seltenen Erden und Magneten bemühen.

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