Russische Medien haben vor einem bevorstehenden drastischen Preisanstieg für Kaffee gewarnt, da weltweit ein Mangel an Bohnen herrscht. Die russische Zeitung Iswestija warnte:
"Marktteilnehmern zufolge wird der Preis für Kaffee im Einzelhandel um 20 bis 30 Prozent steigen. Gleichzeitig wird der maximale Preisanstieg bei den billigeren Sorten bis zu 40 Prozent betragen."
Analysten zufolge haben die großen Exporteure möglicherweise einfach nicht genug Bohnen, um die Nachfrage nach Kaffee am Markt zu befriedigen. In Brasilien kam es aufgrund von Kälte und Dürre zu Ernteausfällen in Rekordhöhe.
In Kolumbien zerstörten Regenfälle einen Teil der Ernten und Äthiopien steht am Rande eines Bürgerkriegs. Gleichzeitig sieht sich die Kaffeeindustrie wie viele andere Branchen rund um den Globus mit Schwierigkeiten konfrontiert, die durch den Mangel an Arbeitskräften infolge der COVID-19-Pandemie verursacht werden.
Auch die Logistik wirkt sich auf die Preise aus, so die Analysten. Es mangelt weltweit an Transportkapazitäten, die Treibstoffkosten steigen und die wachsende Nachfrage nach Waren verschärft die Situation zusätzlich.
Nach Ansicht verschiedener Experten können die genannten Probleme sowohl zu einem Preisanstieg als auch zu einer Verschlechterung der Qualität des Heißgetränks führen. Iswestija schrieb:
"Bereits im Herbst kam die Befürchtung auf, dass die Hersteller angesichts der hohen Preise und der Lieferprobleme beginnen würden, die Arabica-Bohnen durch die billigeren und weniger schmackhaften Robusta-Bohnen zu ersetzen."
Das russische Landwirtschaftsministerium bemühte sich jedoch, die Kaffeeliebhaber zu beruhigen, indem es erklärte, dass es in der Zwischenzeit keine Unterbrechungen bei der Kaffeelieferung erwarte und bezeichnete die derzeitige Situation als stabil.
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