Verivox: Energiepreise für Privathaushalte auf Allzeithoch

Die Energiekosten für Privathaushalte steigen rapide. Das geht aus Berechnungen des Portals Verivox hervor. Der Trend wird anhalten – verantwortlich sind die hohen Rohstoffpreise und die in diesem Jahr eingeführte und immer weiter steigende CO2-Abgabe.

Private Haushalte in Deutschland mussten laut Berechnungen des Vergleichsportals Verivox im Oktober 2021 so viel für Heizung, Strom und Sprit bezahlen wie noch nie. Laut Verivox lagen die Energiekosten für einen Drei-Personen-Musterhaushalt mit aufs ganze Jahr hochgerechneten Oktober-Preisen bei 4.549 Euro, und damit 35 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Verivox-Energieexperte Thorsten Storck erklärte:

"Egal ob Strom, Gas, Heizöl oder Sprit: Alle Energiearten kratzen an ihren Rekordständen oder haben diese sogar übertroffen."

Vor allem Heizölkunden litten unter der aktuellen Entwicklung. So habe sich das Heizen mit Öl auf Jahressicht um 144 Prozent verteuert. Auch bei Gas sei mit 28 Prozent ein deutliches Preisplus zu verzeichnen. Die Kosten für Benzin und Diesel seien deutlich gestiegen – um 38 Prozent. "Angesichts der hohen internationalen Rohstoffpreise und des steigenden CO2-Preises wird dieser Trend mittelfristig weiter anhalten", so Storck weiter. Strom habe sich in den letzten 12 Monaten um durchschnittlich 9,3 Prozent verteuert.

Seit Einführung der CO2-Abgabe zu Jahresbeginn sind 25 Euro je Tonne Kohlendioxid fällig, das beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht. Bis zum Jahr 2025 steigt diese Abgabe auf 55 Euro. Die Grünen fordern gar eine noch stärkere Erhöhung.

Mit dem sogenannten Energiekostenindex will das Portal die durchschnittliche Entwicklung der Energiepreise für einen bundesdeutschen Haushalt abbilden. Die Kosten für Heizung, Elektrizität und Mobilität werden dabei gewichtet berücksichtigt. Für den Drei-Personen-Musterhaushalt wird ein jährlicher Wärmebedarf von 20.000 Kilowattstunden, ein Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden und eine jährliche Fahrleistung von 13.300 Kilometern angenommen. Verivox gehört zur ProSieben-Sat.1-Gruppe. Geld verdient das Unternehmen nach eigenen Angaben unter anderem durch Vermittlungsprovisionen und Werbung.

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(rt/dpa)